Erkelenz Krippe im Garten soll den Ursprung symbolisieren

Erkelenz · Balbine und Matthias Paulsen besitzen eine Krippe sehr großen Ausmaßes. Die Figuren dazu hat Agnes Hurtz geschaffen.

 Balbine Paulsen, Agnes Hurtz, Käthe Blaesen-Pickartz und Helmut Pickartz (v.l.) mit dem Jesuskind, das aus Ton gefertigt ist.

Balbine Paulsen, Agnes Hurtz, Käthe Blaesen-Pickartz und Helmut Pickartz (v.l.) mit dem Jesuskind, das aus Ton gefertigt ist.

Foto: JÜRGEN LAASER

Jedes Jahr um diese Zeit blüht Balbine Paulsen regelrecht auf. Sobald die Kückhovenerin anfangen kann, die Weihnachtsdekoration aufzustellen, erfreut sie sich einfach nur daran, mit Familie und Freunden die Advents- und Weihnachtszeit feiern zu können. Ihr ganz persönliches Highlight hat aus guten Gründen jedoch Platz im heimischen Garten gefunden - eigens dafür hat ihr Mann Matthias sogar einen nicht unerheblich großen Stall aus Holz und mit Strohdach gebaut. Kurz zusammengefasst: Im Garten der Paulsens steht eine nicht alltägliche Krippe - die Figuren sind sozusagen lebensgroß und aus Ton gefertigt.

Alles begann vor 20 Jahren. Balbine Paulsen hatte von Agnes Hurtz gehört, einer Künstlerin aus Holzweiler, die aufs Figurentöpfern spezialisiert ist. "Balbine braucht keinen Schmuck, sie lebt für ihre Krippe", erklärt Käthe Blaesen-Pickartz, die gemeinsam mit Ehemann Helmut Pickartz mit den Paulsens bestens befreundet ist. Und so sollte es vor 20 Jahren zunächst die Heilige Familie sein, die Agnes Hurtz gestalten sollte. Einzige Vorgabe: "Ich wollte große Figuren", erinnert sich Balbine Paulsen.

Wer allerdings heute die stattliche Krippe im Garten betrachtet, der sieht quasi eine Art Krippenlandschaft - bei der Heiligen Familie ist es also längst nicht geblieben. Viele Leute gehen bei den Paulsens in Kückhoven ein und aus, um die Krippe zu sehen. Jeder einzelne ist dann beeindruckt. "Wir haben die Krippe ja draußen, damit der Ursprung der Krippe, des Stalls in Bethlehem gegeben ist", erläutert Balbine Paulsen.

Im Prinzip kam Agnes Hurtz der Wunsch von Balbine Paulsen im Jahr 1997 sehr gelegen, denn: "Wenn ich keinen Ton im Haus habe, bin ich krank", scherzt sie, betont so aber auch ihre Passion, mit Ton zu gestalten. "Das Figurentöpfern ist nicht weit verbreitet. Es gibt die Künstler zwar, ja. Aber es sind nicht viele, die daraus Figuren formen", sagt Agnes Hurtz. Interessant dabei ist, dass sie ihre Werke nie nach Vorlage modelliert. Sie werden auch nicht auf Papier gezeichnet, ehe sie mit der Arbeit beginnt. "Das Bild ist in meinem Kopf, in meiner Vorstellung. Das reicht mir, um die Figuren herzustellen." Vielleicht, so vermutet sie, habe ihr Großvater das künstlerische Talent vererbt - der sei nämlich Stuckateur gewesen.

Auf die Frage, wie lange sie an einer großen Figur arbeite, antwortet Agnes Hurtz: "Ach, wissen Sie, ich zähl' doch nicht die Stunden. Ich arbeite einfach daran." Es bleibt übrigens nicht bei den bloßen Figuren, sie näht auch deren Kleidung. So auch die für die stattliche Krippe in Kückhoven.

Dass der Aufwand enorm groß ist, die Krippe aufzubauen, davon erzählt Matthias Paulsen. "Sie nehmen ja nicht einfach eine Figur und stellen die mal eben auf. Ich habe die Figuren noch nie auf die Waage gestellt, aber ich weiß, dass man mindestens zu zweit sein muss, um sie an Ort und Stelle zu schaffen." Jedes Jahr nimmt der Aufbau der Krippe im Garten zwischen zwei und drei Tagen in Anspruch, ehe sie sich so präsentiert, wie sich Balbine Paulsen die Sache vorstellt. Die Heilige Familie, die Schafe, die Hirten, der Ochse, der Esel, sogar ein Kamel mit einem Jungen - all' das ist in der Szenerie zu sehen.

Bei dieser einen Krippe bleibt es bei den Paulsens allerdings nicht. Selbstverständlich gehört auch eine Version ins heimische Wohnzimmer. "Diese baue ich aber immer erst am Heiligen Abend auf, ganz traditionell", erzählt Balbine Paulsen. Sie findet, dass die Krippe draußen im Garten noch Zuwachs bekommen könnte - und so unterhält man sich bei Kaffee und Torte über die nächsten Figurenprojekte. Agnes Hurtz soll sich auf Wunsch von Balbine Paulsen schon mal mit dem Projekt "Mädchen mit Schaf im Arm" auseinandersetzen.

(RP)
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