Erkelenz Kückhoven ist bereit für Flüchtlinge

Erkelenz · Die Stadt Erkelenz hat am Ortseingang von Kückhoven einen zweigeschossigen Wohncontainer für bis zu 80 Flüchtlinge errichtet. Anfang August sollen die Räume bezogen werden. Die Dorfgemeinschaft hat sich vorbildlich vorbereitet.

 Amtsleiter Claus Bürgers, Jürgen Simon und Andrea Ludwigs-Spalink von der Dorfgemeinschaft sowie Erster Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen (v.l.) informierten gestern in der neuen Flüchtlingsunterkunft.

Amtsleiter Claus Bürgers, Jürgen Simon und Andrea Ludwigs-Spalink von der Dorfgemeinschaft sowie Erster Beigeordneter Dr. Hans-Heiner Gotzen (v.l.) informierten gestern in der neuen Flüchtlingsunterkunft.

Foto: UWE HELDENS

Noch ist es eine Baustelle. Bald wird sie zu einer vorübergehenden Wohnstätte für bis zu 80 Flüchtlinge - in Kückhoven entsteht neben dem Sportplatz und dem Nahversorgungszentrum eine Flüchtlingsunterkunft. Errichtet worden sind zweigeschossige Wohncontainer. Dr. Hans-Heiner Gotzen, Erster Beigeordneter der Stadt Erkelenz, Claus Bürgers, Leiter des Amtes für Kinder, Jugend, Familie und Soziales, trafen sich dort gestern mit Jürgen Simon und Andrea Ludwigs-Spalink von der Dorfgemeinschaft Kückhoven.

In den vergangenen Monaten ging alles rasch. Neue Standorte für Flüchtlingsunterkünfte mussten gesucht werden, unter anderem wurde die Stadt Erkelenz am Kückhovener Ortsrand fündig. Daraufhin wurde auch die Dorfgemeinschaft aktiv, um die Ortsbewohner umfassend zu informieren. Neben vielen Fragen und Skepsis machten Jürgen Simon und Andrea Ludwigs-Spalink allerdings auch eine große Hilfsbereitschaft der Kückhovener aus. In einer Versammlung schilderte schließlich der Hilfsverein Willkommen in Erkelenz, welche Herausforderungen auf die Helfer zukommen. Die gute Nachricht: "Wir haben die Zusage von den Ortsvereinen, dass sie sich um die Flüchtlinge kümmern werden", sagte gestern Jürgen Simon. Auch Einzelpersonen sind bereit, sich in unterschiedlicher Form zu engagieren. Diverse Aktivitäten sind bereits geplant, dazu zählen Sprachkurse, eine Fahrradwerkstatt (wird in der Grundschule untergebracht), ein Orientierungsspaziergang durch den Ort oder auch interkulturelles Kochen und Backen. Die katholische Kirchengemeinde St. Servatius hat erklärt, das Pfarrheim am Akazienweg für Veranstaltungen mit Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.

"Ich bin dankbar, dass sich Ehrenamtler so engagieren", erklärte Dr. Gotzen - aus gutem Grund, denn: Der Gesetzgeber schreibt den Kommunen vor, Unterbringungsmöglichkeiten vorzuhalten. Sich um sie zu kümmern, für sinnvolle Beschäftigungen zu sorgen - dies müssen Ehrenamtler erledigen.

So sieht der weitere Plan aus: Ende Juli werden die Einrichtungsgegenstände erwartet, so dass ab etwa Anfang August die ersten Menschen die neue Unterkunft beziehen können. Sehr unwahrscheinlich ist, dass die 35 Flüchtlinge, die noch in der Gerderather Turnhalle untergebracht sind, nach Kückhoven ziehen werden. Sie sollen möglichst in Gerderath Wohnunterkünfte erhalten.

Neben Kückhoven werden in Erkelenz an der Feuerwache, im Gipco und in Neuhaus (hier in Holzbauweise) neue Unterkünfte für Flüchtlinge geschaffen. Die Wohncontainer hat die Stadt Erkelenz für die Dauer von fünf Jahren angemietet.

(RP)
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