Erkelenz Leistungszahlen der Kardiologie bundesweit im oberen Viertel

Erkelenz · Vor der 13. Kardiologie-Tagung für Ärzte und Fachpflegekräfte in Erkelenz blickt Chefarzt Dr. Klaus-Dieter Winter auf die Entwicklung seiner Klinik, die stetig wachsende Patientenzahlen verbucht.

 Was die Nachfrage anbelangt, könnte die Kardiologie eine Aufstockung der Bettenzahl gebrauchen, sagt Chefarzt Dr. Klaus-Dieter Winter.

Was die Nachfrage anbelangt, könnte die Kardiologie eine Aufstockung der Bettenzahl gebrauchen, sagt Chefarzt Dr. Klaus-Dieter Winter.

Foto: Jürgen Laaser

Die Klinik für Kardiologie am Hermann-Josef-Krankenhaus kann bundesweit, bezogen auf ihre Leistungsfähigkeit, im oberen Drittel, in einigen Bereichen sogar im oberen Viertel der Kardiologien "mitspielen". Dies bescheinigen ihr die Leistungszahlen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. "In der Region zwischen Düsseldorf, Köln und Aachen bietet nur Mönchengladbach eine vergleichbare Vielfalt an kardiologischen Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten." Dieses höchst zufriedenstellende Fazit, belegt mit Zahlen, zog Chefarzt Dr. Klaus Winter gestern im Gespräch vor der jährlichen Kardiologie-Tagung ("Kardiologie-Update") für Fachärzte und Fachpflegekräfte, zu der das Erkelenzer Krankenhaus bereits zum 13. Mal einlud.

Seit 2010 findet die Tagung, verbunden mit Live-Übertragungen von Kathetereingriffen und Spezialuntersuchungen aus dem Krankenhaus, sogar in der Stadthalle statt. Denn die Teilnehmerzahlen sind stetig gewachsen. Auch gestern begrüßte Winter rund 250 Kollegen sowie Referenten unter anderem aus Köln, Düsseldorf, Aachen und Mönchengladbach. Aus dem Katheterlabor übertragen wurde ein Verödungseingriff (Therapie bei Herzrasen) und aus dem Echolabor eine dreidimensionale Ultraschalluntersuchung des Herzens nach Entzündung einer Herzklappe.

Die Erkelenzer Kardiologie ist mit einer Belegungsquote von 109 Prozent an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt. "Da ist keine Luft mehr nach oben", sagte Winter gestern. 4453 Patienten hat seine Klinik im vergangenen Jahr stationär behandelt und verzeichnet damit seit 2010 (3523 Patienten) eine kontinuierliche Steigerung. Ambulant waren es 5514 Patienten.

30 Prozent der Patienten kommen dabei aus Erkelenz, gefolgt von Hückelhoven mit 23,8 Prozent und Wegberg mit elf Prozent. 20 Prozent kommen aus dem Südkreis und immerhin acht Prozent - mit wachsender Tendenz - aus Nachbarkreisen. Diese erhöhte Attraktivität freut Winter einerseits, auf der anderen Seite bedauert er, künftig wohl mehr Patienten von außerhalb des Kreises abweisen zu müssen. Denn die schnelle Erreichbarkeit der Klinik für Patienten aus der Region soll weiter im Vordergrund stehen. Vor allem bezogen auf Notfälle, die ein Viertel der Behandlungszahlen ausmachen - und zunehmen werden. Durchaus Kopfzerbrechen macht Winter vor diesem Hintergrund die geplante Verringerung der Notfallpraxen. Im Blick auf die Zukunft bemüht sich das Krankenhaus ohnehin um einen Ausbau der Intensivstation, die auch andere Abteilungen mitnutzen, bestätigte Verwaltungsleiter Jann Habbinga.

Die Kardiologie, der die AOK Rheinland 2014 in einem landesweiten Ranking "überdurchschnittliche Qualität" bescheinigte, erwarte, so Winter, in Kürze zudem ein Zertifikat der Fachgesellschaft als Kardiologie-Fortbildungsstätte.

(RP)
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