Erkelenzer Land Löcher auf Straßen und Wegen

Erkelenzer Land · Die Kommunen sehen ihre Straßen weitgehend gut in Schuss. Sorgen machen der Mastermeisterei in Heinsberg die Landesstraßen. Die Gewerkschaft IG BAU spricht von Schlaglöchern, die eine echte Unfallgefahr darstellen.

 ( Der Rand der Roermonder Straße in Erkelenz ist ausgewaschen. % Ein tiefes Schlagloch begrüßt Fahrzeuge in Wegberg am Anfang des Rebhuhnwegs. ' Auf dem Birkenweg in Wassenberg ist der Asphalt aufgebrochen.

( Der Rand der Roermonder Straße in Erkelenz ist ausgewaschen. % Ein tiefes Schlagloch begrüßt Fahrzeuge in Wegberg am Anfang des Rebhuhnwegs. ' Auf dem Birkenweg in Wassenberg ist der Asphalt aufgebrochen.

Foto: Speen/Heckers/Hahn

Hart war dieser Winter aus Sicht der Straßenbauer nicht. "Ein harter Winter ist einer, bei dem uns ganze Straßendecken wegbrechen", sagt Franz Jütten, Leiter der Mastermeisterei in Heinsberg, die für Bundes- und Landesstraßen im Kreisgebiet zuständig ist. "Der Winter war durchschnittlich wie die Winter der vergangenen zwei, drei Jahre", berichtet Jütten. Es mussten vor allem Schlaglöcher gestopft werden, wobei Jütten sich um die Landesstraßen sorgt: "Sie waren auffällig, weil für deren Sanierung in der Vergangenheit weniger Geld als für Bundesstraßen zur Verfügung stand." Er hoffe aber, demnächst verstärkt an den Landesstraßen arbeiten zu können: "NRW hat für dieses Jahr wesentlich mehr Geld angekündigt."

Auch die Straßen in Erkelenz blieben von Schäden nicht verschont, jedoch ist das Thema Schlaglöcher das ganze Jahr über präsent, erklärt Ansgar Lurweg, der Technische Beigeordnete der Stadt, auf Anfrage unserer Redaktion. "Wir können für Erkelenz sagen, einen guten Erhaltungszustand der Straßen vorweisen zu können." Dies, sagt Lurweg weiter, sei dem guten Umstand geschuldet, dass die Stadt ihre Straßen stets im Blick halte und auf eventuelle Schäden schnell reagiere. "Darum brauchen wir jetzt auch keine große Bestandsaufnahme der aktuellen Situationen der Straßen", sagt Ansgar Lurweg zum Abschluss des Winters.

Erkelenzer Land: Löcher auf Straßen und Wegen
Foto: Michael Heckers

Ähnlich klingt es bei der Stadt Wassenberg. Kämmerer Willibert Darius berichtet, dass kaum aktuelle Frostschäden auf den Straßen der Stadt aufgefallen sind. "Wir sehen in dieser Hinsicht keinen Handlungsbedarf." Gleichwohl würden im Frühjahr etwa Schäden auf der Sandstraße in Birgelen behoben, dort hat Wurzelwerk am Radweg zu Pflasteraufbrüchen geführt, die schon im vergangenen Jahr offenbar wurden. Die Stadt kontrolliere jährlich die Straßenzustände und führe eine Liste von kürzer- und mittelfristigen Instandsetzungsvorhaben. Darius spricht von altersbedingten Abplatzungen auf manchen Straßen, die man im Blick habe. Beispielsweise neben Küstersgässchen und einer Teilfläche des Breiten Weges in Birgelen die der RP von Bürgern gemeldeten Schlaglöcher auf dem Birkenweg zwischen Gesamtschule und der Straße Auf der Heide. Hier werde sich, so Darius, nach einer Kanalkontrolle in diesem Jahr herausstellen, wie das Straßenstück instandgesetzt werden muss, ob etwa nach einer Kanalsanierung ein umfassender (beitragspflichtiger) Straßenneubau notwendig wird oder nicht. Doch Darius sagt auch: "Nicht alles, was nicht mehr ganz schön aussieht, ist auch dringend sanierungsbedürftig."

Eine deutliche Sprache zu Schlaglöchern im Kreis Heinsberg spricht die Gewerkschaft IG BAU. Sie ruft Autofahrer auf, die sich über kaputte Straßen ärgern, solche Mängel dem "Schlagloch-Melder" mitzuteilen. "Vom Asphaltkrater bis zum wegbröckelnden Fahrbahnrand: Wer einen Schaden entdeckt, kann den im Internet anzeigen, nämlich beim Auto-Club Europa unter ace-online.de/schlaglochmelder", erklärt Bezirkschef Friedrich Feldmann in einer Pressemitteilung. Gemeinsam solle Druck für schnellere Sanierungen gemacht werden. "Gemeldete Schäden werden an die zuständige Straßenbau-Behörde weitergegeben", erklärt Feldmann: "Manche haben seit Jahren keine Ausbesserung gesehen und sind so eine echte Unfallgefahr. Gerade wenn im Frühjahr der Frost vorbei ist, sollten die Arbeiten beginnen. Schlaglöcher, die man jetzt nicht stopft, werden in der nächsten Kältesaison größer und tiefer."

Erkelenzer Land: Löcher auf Straßen und Wegen
Foto: Angelika Hahn RP

"Der ausklingende Winter hat an den Straßen der Stadt Wegberg an manchen Stellen zu Schäden geführt", erklärt Pressesprecher Ulrich Lambertz für die Stadt Wegberg. Bedingt durch die Tatsache, dass der Winter strenger gewesen sei als die beiden vorherigen, seien mehr Schäden zu verzeichnen als in den beiden vergangenen Jahren, wenngleich es in weiter zurückliegenden Jahren mit noch härteren Wintermonaten deutlich größere Schäden an den Wegebelägen gegeben habe. Auf der Johannes-Pellen-Straße in Rath Anhoven musste die Deckschicht einer Richtungsfahrbahn auf einer Länge von rund 75 Metern komplett erneuert werden. Diese Arbeiten hat der städtische Baubetriebshof bereits ausgeführt. An vereinzelten Stellen im Stadtgebiet werde ein ähnlicher Aufwand nötig werden, um die Schäden zu beheben. In vielen Fällen reicht nach Angaben der Stadtverwaltung aber auch eine partielle Reparatur der Stellen mit Frisch- oder Kaltasphalt aus. Eine genaue Anzahl frostbedingter Schäden kann die Stadt Wegberg nicht nennen.

Rund 220.000 Euro hat Hückelhoven seit Mitte 2016 nur in Reparatur und Sanierungen investiert. 10.000 Euro pro Jahr fließen für Barrierefreiheit in Übergänge zu Straßen. Für 1,23 Millionen Euro läuft die Kernsanierung der Callstraße Hilfarth mit Kanal. Im Dünnschicht-Kaltbitumen-Verfahren wurden einige Straßen neu überzogen, der ramponierte Parkplatz am Friedhof Hückelhoven ist komplett saniert. Neue Löcher hat der Winter nicht aufgerissen, aber es gibt noch Holperpisten wie die Burgstraße in Ratheim, wo Fördermittel fehlen.

(aha/back/gala/hec/spe)
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