Erkelenz Martinsmarkt zeigt gelebte Solidarität

Erkelenz · Mit über 60 kunsthandwerklichen und gastronomischen Angeboten lockte der Markt der Dorfgemeinschaft Matzerath gestern wieder viele Besucher an. Der Erlös kommt Kinder- und Jugendhospizen zugute.

 Dem durchwachsenen Wetter zwischen Sonne und Schauern trotzten gestern viele Besucher, die sich vom breiten kunsthandwerklichen Angebot des Matzerather Martinsmarktes angezogen fühlten.

Dem durchwachsenen Wetter zwischen Sonne und Schauern trotzten gestern viele Besucher, die sich vom breiten kunsthandwerklichen Angebot des Matzerather Martinsmarktes angezogen fühlten.

Foto: Jürgen Laaser

Die Mitglieder der Dorfgemeinschaft Matzerath haben eine Schallmauer im Blick: Beim 14. Martinsmarkt wollen sie ihre Spendensumme an den Deutschen Kinderhospizverein auf über 100.000 Euro erhöhen. Bei den bisherigen Märkten im 400-Seelen-Dorf haben sie insgesamt rund 90.000 Euro zusammenbekommen. Sie blickten optimistisch auf ihr Ziel; der Andrang schon zu Beginn auf der Marktfläche rund um die Kapelle und entlang der Kapellenstraße ließ eine gute Resonanz und dementsprechend eine hohe Spendensumme erwarten.

Der Blick von Ida-Marie Moll, der Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, war am frühen Morgen dagegen eher skeptisch. Da regnete es unaufhörlich. Als es endlich trocken wurde, machte sie sich erneut daran, mit Kreide auf der Straße die Stellplätze der einzelnen Buden zu markieren. "Über 60 kunsthandwerkliche und gastronomische Angebote haben wir", freut sich die Frau, die das ganze Jahr über an der Organisation des Marktes arbeitet und dabei gerne im Hintergrund wirkt. Bei ihr laufen die Fäden zusammen, sie sucht die Beschicker aus und sorgt dabei für ein Gleichgewicht zwischen bewährten, langjährigen Ausstellern und neuen, noch nicht vertretenen. "Mehr geht nicht", sagt sie, der Platz in dem kleinen Ort ist begrenzt.

Das sieht auch Rolf Pangels so, der auf der Bühne das Programm moderiert und Besucher und Aussteller begrüßt. "Mit sechs Ständen haben wir 2003 angefangen. Jetzt sind es über 60 und mehr sollen es auch nicht werden."

Für Landrat Stephan Pusch, einem der drei Schirmherrn des Martinsmarkts, ist der Erfolg und die Attraktivität der Veranstaltung ein Ausdruck des großen, ehrenamtlichen Engagement des kleinen Ortes. Es sei beachtlich, was die Dorfgemeinschaft auf die Beine gestellt hat. Diese "gelebte Solidarität" mache die Dorfgemeinschaft zu einem Vorbild, das man an die Kinder weitergeben könne. Schirmherr Wilfried Oellers (CDU-MdB) betonte, mit der Ausrichtung des Martinsmarktes zeige es sich, wozu ehrenamtliches Engagement gut ist. In Matzerath helfe man da, wo es erforderlich ist, nämlich bei der schwierigen Aufgabe, die in den Kinder- und Jugendhospizen geleistet werde. Auch der Dritte im Bunde der Schirmherrn, Bürgermeister Peter Jansen, lobte die Matzerather Dorfgemeinschaft. Sie packe an und tue Gutes mit Niveau für einen guten Zweck. Der Markt bietet "Qualität mit Ambiente".

Davon konnten sich die Scharen von Besuchern überzeugen. Die rund 100 von den Bürgern gespendeten Kuchen waren ebenso begehrt wie die vielen Geschenkartikel. Die Menschen drängelten sich an den Imbissständen, den Verkaufsbuden und dem Losstand, an dem die Dorfgemeinschaft über 700 Preise bereithielt, wie Nicolai Moll stolz berichtete. Da fehlte zum Glück eigentlich nur noch einer: St. Martin. Als der mit einsetzender Dämmerung auf der Bühne erschien und die Kinder beschenkte, war der Martinsmarkt rundum gelungen.

(kule)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort