Worte Zur Woche Mehr Kinder, mehr Musik

Erkelenz · Bevölkerungsrückgang, demografischer Wandel, alternde Gesellschaft sind Schlagworte, die gerne und immer öfter benutzt werden, vor allem im Zusammenhang mit Kommunen im ländlichen Raum. Und dann legt die Stadt Erkelenz für 2018 einen Haushaltsentwurf vor, dem zu entnehmen ist, dass Planungen für einen zweiten Kindergarten im Oerather Mühlenfeld aufgenommen werden sollen, der für drei Grundschulstandorte den Ausbau der Offenen-Ganztag-Räume festzurrt und der einen Umbau der Grundschule in Gerderath vorbereitet, um diese für Kinder mit einer Behinderung besser nutzbar zu machen. Und dies ist nur ein Ausschnitt der Vorhaben, die für Kinder bestimmt sein sollen.

Worte Zur Woche: Mehr Kinder, mehr Musik
Foto: Laaser Jürgen

Wie passt das zusammen? Nimmt Erkelenz eine andere Entwicklung als die Schlagworte suggerieren? Eine kleine Ansammlung von Zahlen, die im gut 800-seitigen Haushaltsentwurf gerade einmal eineinhalb Seiten einnehmen, erklären die geplanten Investitionen. Zwischen den Jahren 2012 und 2016 ist die Einwohnerzahl in Erkelenz laut fortgeschriebenem Zensus von 42.901 auf 43.278 gestiegen. Ein Plus von 0,88 Prozent. Und dabei ist in Erkelenz eben nicht nur die Anzahl der über 46 Jahre alten Menschen mehr geworden, sondern auch die der Kinder bis zwei Jahre (plus 6,55 Prozent) und die der Kindergartenkinder (plus 2,17 Prozent). Geld in Kitas und Schulen zu investieren, ist folglich notwendig wie ebenso wichtig ist, Wohnraum für Familien zu schaffen und diese in die Stadt zu holen. Denn im Mittelbau zwischen Schülern (minus 5,59 Prozent) und Erwachsenen bis 45 Jahre (minus 2,01 Prozent) hat die Stadt in den Jahren 2012 bis 2016 einen Einwohnerrückgang verzeichnet.

Eine Entwicklung völlig anderer Art verkündete Hückelhoven diese Woche. "Sommermusik Schacht 3" heißt vom 9. bis 12. August 2018 eine neue Konzertreihe auf dem Gelände am Besucherbergwerk, die sich anlehnen soll an die "Sommermusik Schloss Rheydt", zu der Organisator Günter vom Dorp in den vergangenen zwölf Jahren nicht nur Künstler wie Götz Alsmann, Roger Cicero, Annett Louisan oder Helge Schneider holen, sondern auch mehr als 100.000 Besucher locken konnte. Nun soll das Festival nach Hückelhoven expandieren: mit bis zu 4000 Besuchern pro Tag. Die Region bekommt ein neues Großevent - dessen Künstler für die Erstauflage allerdings noch nicht bekannt sind -, das den Weg aufzeigt, wohin die einstige Bergbaustadt mit ihrer geplanten Freizeitarena an Schacht 3 streben könnte.

(RP)
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