Interview Mit Kursus fit fürs Babysitting

Erkelenz · Silke Schneiders bereitet Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren auf die Aufgabe vor, Babys oder größere Kinder zu betreuen. Kurse im Familienbildungswerk des Roten Kreuzes.

 Erzieherin Silke Schneiders berichtet, was in dem Babysitterkursus des DRK an Wissen und Fähigkeiten vermittelt wird.

Erzieherin Silke Schneiders berichtet, was in dem Babysitterkursus des DRK an Wissen und Fähigkeiten vermittelt wird.

Foto: RUTH KLAPPROTH

RATHEIM Silke Schneiders ist Erzieherin, hat eine Fortbildung zur Durchführung von Babysitterkursen durchlaufen und arbeitet als Honorarkraft für das Familienbildungswerk des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Seit fünf Jahren bietet sie in dessen Auftrag zweitägige Babysitterkurse für Jugendliche ab 14 Jahren vor allem in Familienzentren an, um die jungen Leute auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorzubereiten. Kürzlich führte sie einen Kursus in Ratheim durch. Im Gespräch beschreibt sie Voraussetzungen für eine Teilnahme und angestrebte Fähigkeiten.

Welche Eigenschaften sollten Teilnehmer eines Kurses mitbringen?

Schneiders Außer dem Interesse an der Arbeit mit Kindern müssen sie gar nichts mitbringen. Es sind oftmals welche dabei, die keine Erfahrung haben, bis zu denen, die sich auf einen Au-pair-Aufenthalt im Ausland vorbereiten. Andere erhoffen sich Unterstützung oder eine bessere Bezahlung.

Wie alt sollten Kursteilnehmer sein?

Schneiders Babysitten darf man ab dem Alter von 14 Jahren. Die Teilnehmer sind in der Regel zwischen 14 und 18 Jahren alt. Einige möchten eine Erzieherausbildung machen, bekommen kleinere Geschwister oder möchten sich während der Schulzeit etwas dazu verdienen.

Welche Fähigkeiten eignen sich die Jugendlichen während des Kurses im Einzelnen an?

Schneiders Einer der wichtigsten Inhalte ist der Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern, den wir theoretisch durchnehmen und praktisch erlernen. Wie ein Säugling gehalten, gebadet und gewickelt wird oder Fläschchen und Brei zubereitet werden, ist dann Thema. Wir haben dreieinhalb Kilogramm schwere Puppen, damit die jungen Leute ein Gefühl für lebende Säuglinge bekommen.

Was geben Sie den Teilnehmern für den Umgang mit etwas älteren Kindern an die Hand?

Schneiders Um das Können von Klein-, Kindergarten oder Schulkindern einschätzen zu können, bekommen die Jugendlichen nach gemeinsamer Erarbeitung von Beschäftigungsmöglichkeiten von mir ganz viel schriftliches Material. Unter anderem eine Entwicklungstabelle, die das jeweilige Alter und den passenden Umgang beschreibt.

Wie gelingt den Jugendlichen ein optimaler Einstieg in ihre Tätigkeit?

Schneiders Ich empfehle ihnen, sich die Checkliste für den Erstkontakt, die wir besprechen, mitzunehmen. Darin enthalten sind zum Beispiel Fragen zur telefonischen Erreichbarkeit der Eltern, Gewohnheiten und Vorlieben des Kindes und des Weiteren Angaben, wo sich was im Haushalt befindet. Zudem besprechen wir im Kursus mögliche Unfallgefahren im Haushalt, wie heißer Dampf vom Wasserkocher, Stürze vom Wickeltisch oder Ertrinken selbst in flachen Gewässern.

Auf welche Herausforderungen bereitet der Kursus noch vor?

Schneiders Während der zwei Tage besprechen wir auch Problemfälle, etwa wenn ein Baby schreit oder Kinder in der Trotzphase sind. Somit haben die Jugendlichen davon gehört und wissen, wie sie darauf reagieren können. Das hat einen erzieherischen Aspekt, dass sie passend auf das jeweilige Verhalten eingehen. Zum Abschluss des Kurses erhalten sie dann ein Zertifikat.

Welche Möglichkeiten gibt es für die Absolventen, eine Beschäftigung zu finden?

Schneiders Viele Familienzentren haben eine Babysitterkartei, in der sich die Teilnehmer eintragen können. Dazu erstellen wir eine entsprechende Karte.

NICOLE PETERS FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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