Erkelenz Museale Zellen gewinnen überregionale Beachtung

Eines soll Haus Hohenbusch nicht werden: ein Veranstaltungsort mit einer gesichtslosen Hülle. "Wir wollen den Geist der Kreuzherren, die dieses Kloster 1298 gegründet haben, beibehalten", versichert der Vorsitzende des Fördervereins, Heinz Küppers.

Erinnerungen an die Kreuzherren finden sich an vielen Stellen auf dem weitläufigen Gelände. Das rot-weiße Wappen ist überall sichtbar. Die Gebäude haben ihre alten Bezeichnungen wiederbekommen, die Umrisse der ehemaligen Klosterkirche sind im Park zwischen den Bäumen erkennbar. Ein Kreuz weist auf den klerikalen Ursprung der Anlage hin. Der Kontakt mit dem Orden, der in Deutschland nicht mehr tätig ist, wird aufrechterhalten. Ordensbrüder aus den Niederlanden und Belgien sind regelmäßig zu Gast. "Wir vergegenwärtigen uns die Geschichte von Haus Hohenbusch immer wieder", sagt Frank Körfer. Er glaubt, dass das Gelände noch einige Überraschungen birgt. "Da ist noch Musik drin im Boden", sagt er in Anspielung auf demnächst anstehende Untersuchungen. "Du kannst buddeln, wo du willst, schon nach wenigen Zentimetern stößt du auf Backsteine oder Hölzer."

So ist es für den Förderverein Hohenbusch nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern sogar eine Notwendigkeit, die Geschichte des Klosters und seiner Bewohner zu dokumentieren. Dazu dient ein eigens Museum, das das komplette Obergeschoss des Herrenhauses einnehmen soll.

Das Museum ist noch im Aufbau befindlich. Ausgehend von den musealen Zellen, in denen das Leben der Klosterbrüder veranschaulicht wird, soll es in einer Dauerausstellung eine Aufarbeitung der Vergangenheit, eine Darstellung der Gegenwart und einen Ausblick auf die Zukunft von Haus Hohenbusch geben. "Die Geschichte ist abenteuerlich und atemberaubend", sagt Frank Körfer. Über die Zeit als Kloster der Kreuzherren informieren in erster Linie die musealen Zellen. Über die Nutzung nach der Säkularisierung 1802 wurde das Gelände zu einem repräsentativen Landgut, das auch nach dem Rückzug der Franzosen aus dem Rheinland 1814 zunächst noch Bestand hatte.

Aus welchen Gründen auch immer verlor das Gut an Bedeutung und siechte schließlich dahin, bis die Stadt Erkelenz auf den Plan trat und 1983 Haus und Hof kaufte, nachdem Rheinbraun das Kaufangebot eines Maklers nicht angenommen hatte. Überlegungen in der Folgezeit, aus Hohenbusch einen Hotel- und Gastronomiebetrieb oder eine Belegakademie zu machen, zerschlugen sich. Erst als der Förderverein die Initiative ergriff und der Stadtverwaltung zur Seite stand, war der Weg in die Zukunft für das ehemalige Kreuzherrenkloster geebnet.

Auch über diese Phasen will das Museum informieren. "Wir sind stolz darauf, inzwischen auf der Liste der Standorte rheinischer Museen verzeichnet zu sein. Dadurch bekommen wir noch mehr Aufmerksamkeit", freut sich Frank Körfer. Er verkennt aber auch nicht die Verpflichtung, die mit der Aufnahme auf diese Liste verbunden ist. Das Museum auf Hohenbusch muss regelmäßige Öffnungszeiten anbieten. "Jeweils sonntags von 13 bis 17 Uhr ist das Museum geöffnet", versichert Frank Körfer. Die engagierten Mitglieder des Fördervereins machen auch dieses von März bis November möglich.

(kule)
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