Erkelenz Musikalisch ein Leben erzählen

Erkelenz · Frédéric Chopin widmeten Lutz Görner und Nadja Singer einen Konzertabend. Seine Musik und seine Biographie aus der Feder von Franz Liszt ließen Frédéric Chopin lebendig werden.

 Pianistin Nadia Singer und Rezitator Lutz Görner überzeugten das Erkelenzer Publikum.

Pianistin Nadia Singer und Rezitator Lutz Görner überzeugten das Erkelenzer Publikum.

Foto: FOTOFELIX

Mit Musik lassen sich nicht nur Emotionen ausdrücken, sondern ganze Lebensgeschichten erzählen - wie etwa die des Komponisten Frédéric Chopin. Einen ganzen Chopin-Abend gestalteten daher der Rezitator Lutz Görner und die Pianistin Nadia Singer. Am Samstag gastierten sie mit ihrem Programm in Erkelenz - und zogen dabei so viele Zuhörer an, dass die Leonhardskapelle bis auf den letzten Platz gefüllt war.

"Frédéric Chopin - sein Leben, eine Musik" lautet der Titel des Programms. "Nadia Singer ist für die Musik zuständig und ich für das Leben", kündigte Görner an. Doch die Texte, mit denen er aus dem Leben Chopins erzählten, waren nicht die eines professionellen Biographen, sondern stammten aus der Feder des Komponisten Franz Liszt.

Der beschreibt Chopin nicht mit Distanz, sondern als sein Freund und als Mann seiner Zeit, der den späteren Erfolg des Komponisten doch schon vorausahnte. So erfuhren die Zuhörer etwa von Chopins Melancholie, seiner Verschlossenheit und zugleich virtuosen Vorstellungen.

Diese Charakterzüge spiegelten sich auch in seinen Stücken wieder. "Besonders an der Musik ist die Leidenschaft und der Schmerz, das Fröhliche und das Traurige", beschrieb Singer.

Mit der gelungenen Kombination aus einfühlsamen Beschreibungen und der passenden Musik zu jedem Text gelang es Lutz Görner und Nadia Singer, ein sehr persönliches Bild Frédéric Chopins nachzuzeichnen. Die verschiedenen Stücke wurden damit nicht nur besser verständlich, sondern untermalten die Stimmung der biografischen Szenen. Das Publikum ließ sich voll und ganz darauf ein.

So schmunzelten die Zuhörer etwa über die Beschreibung der feinen Pariser Gesellschaft und ihre Einstellung zu Chopins ausgefallener Musik. Regelmäßig belohnten sie Görners stimmlich sonoren Vortrag und Singers Virtuosität, wie etwa im Stück "Fantaisie Impromptu op. 66" mit Beifall.

Der Chopin-Abend wird nicht nur auf großen Bühnen, sondern auch in privaten Hauskonzerten präsentiert. "Das ist eine ganz neue Erfahrung", sagte Görner schmunzelnd. Nun plane das Duo, eine CD mit dem Programm aufzunehmen.

Auch in seinen früheren Programmen hat sich Görner bereits mit verschiedenen Komponisten, wie etwa Ludwig van Beethoven oder Franz Schubert auseinandergesetzt. "Im nächsten Programm soll es um Konzertwalzer für Klavier gehen", verriet Singer bereits.

(lado)
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