Erkelenz Neue Hilfen für Alleinerziehende

Erkelenz · Ein Netzwerk mit Hilfsangeboten für Alleinerziehende stellten nun die Stadt Erkelenz und der Kinderschutzbund vor.

Es gibt Fälle, in denen das Familienglück nicht ein Leben lang anhält. Und das gar nicht mal so selten. "Wir sind alltäglich damit konfrontiert. Das ist eine Herausforderung", sagte Dr. Hans-Heiner Gotzen, der Erste Beigeordnete der Stadt Erkelenz. Die Stadt Erkelenz nimmt das Thema "alleinerziehend" besonders ernst - und stellt ein Netzwerk vor, das für konkrete Hilfestellungen sorgt. Die Stadt Erkelenz, und hier vor allem das Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales, die Gleichstellungsstelle der Stadt Erkelenz und der Erkelenzer Kinderschutzbund gehen einen gemeinsamen Weg, das Motto dabei lautet "Alleinerziehend, aber nicht allein".

In erster Linie geht es den Beteiligten darum, Hemmschwellen abzubauen. Elke Bodewein, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, sagte: "Gerade bei Frauen zeigt sich das. Es ist eine Angst da, den direkten Weg zum Jugendamt zu suchen." Wenn man plötzlich alleinerziehend sei, entstünden oft viele Sorgen, die es erschwerten, Probleme und Anliegen in Ruhe zu sortieren. Darum sei sie die erste Anlaufstelle, um Kontakte zu vermitteln und Strukturen zu schaffen.

Das Konzept des offenen Treffens für alleinerziehende Mütter und Väter bietet der Kinderschutzbund an. Angesprochen sind hier aber auch Schwangere, die wissen, dass sie alleinerziehend sein werden, oder auch Patchwork-Eltern, Stiefeltern, Pflegeeltern und diejenigen, die feste Bezugspersonen von Kindern Alleinerziehender sind. Sandra Klein und Rosi Steufmehl leiten die Treffen. Gegenseitiger Austausch, das Selbstbewusstsein stärken, ein gemütliches Beisammensein - die beiden Erzieherinnen sind offen für die Bedürfnisse der Besucher des Treffs.

"Vielleicht entstehen weitere Angebote wie Themennachmittage oder Ausflüge. Das Ganze soll wachsen und sich entwickeln. Wir wollen ausloten, was die Alleinerziehenden wollen", erklärte Rosi Steufmehl.

Umgesetzt werden soll auch das präventive Elterntraining. Elke Mazolli-Bosbach kündigt einen niederschwelligen Kurs an, in dem es unter anderem um die Steigerung des Wohlbefindens von Vater, Mutter und Kind und Stressbewältigung sowie Entspannung gehen soll. Der Kursus richtet sich vor allem an die alleinerziehenden Mütter und Väter, die sich als mittelgradig belastet erleben und unter Überforderungsgefühlen leiden.

Claus Bürgers, Leiter des Amtes für Kinder, Jugend, Familie und Soziales, betonte: "Das Angebot kommt dem Bedarf sehr entgegen. Darum bin ich auch dankbar und wünsche mir eine gute Zusammenarbeit und ein großes Miteinander." Michael Kutz vom Kinderschutzbund Erkelenz ergänzte: "Aus meiner Sicht ist die Vernetzung schon sehr wichtig, um professionell handeln zu können."

(RP)
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