Erkelenz Neue Wanderroute nach Hohenbusch

Erkelenz · Die Hetzerather Interessengemeinschaft hat eine fünf Kilometer lange, auch für Menschen mit einer Gehbehinderung geeignete Wanderroute ausgearbeitet. Start und Ziel sind an der Pfarrkirche St. Josef.

 Erste Station des neuen Wanderwegs rund um Hetzerath ist die Bronzeplastik "Bäuerin und Bergmann" von Michael Franke vor der Mehrzweckhalle, die Heinz-Willi Wyen (hinten Mitte) erläutert.

Erste Station des neuen Wanderwegs rund um Hetzerath ist die Bronzeplastik "Bäuerin und Bergmann" von Michael Franke vor der Mehrzweckhalle, die Heinz-Willi Wyen (hinten Mitte) erläutert.

Foto: Jürgen Laaser

Auf asphaltierten Wegen die nähere Umgebung erkunden: Die Hetzerather Interessengemeinschaft hat die zweite von insgesamt vier Wanderrouten ausgearbeitet und markiert. Das Besondere: Sie ist auch für Menschen mit Gehbehinderung geeignet. Vorsitzender Heinz-Willi Wyen lud jetzt Wanderfreunde ein, die etwa fünf Kilometer lange Strecke auszuprobieren.

Auf Schusters Rappen, mit Hund oder Nordic-Walking-Stöcken setzte sich die bunt gemischte Gruppe an der Pfarrkirche St. Josef in Bewegung. An der Mehrzweckhalle erläuterte Wyen das vom Berverather Künstler Michael Franke geschaffene Kunstwerk "Bäuerin und Bergmann", das sich 1990 unter drei eingereichten Entwürfen im Erkelenzer Stadtrat durchgesetzt habe.

Der Bergmamn mit Helm in der Hand, gerade zurück von der schweren Arbeit unter Tage, erinnere an die Steinkohlenzeche Sophia-Jacoba, deren Belegschaftsmitglieder in der 1938 bis 1939 entstandenen Zechensiedlung in Hetzerath gewohnt hätten. Er hört der Bäuerin zu, die ihm hinter vorgehaltener Hand etwas erzählt.

Auf Wirtschaftswegen, vorbei an Feldern, einem kleinen Bach und einer dichten Baum- und Heckenreihe, erreichten die Teilnehmer der Wandertour das ehemalige Kreuzherrenkloster Haus Hohenbusch, wo sie im Klostercafé einkehrten und sich mit kühlen Getränken für den Rückweg stärkten. Hier zeigte Wyen den Wanderfreunden Klosterpark und Kräutergarten.

Ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Ortes wurde gestreift beim Zwischenstopp an der Stele zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger, die zur Zeit des NS-Regimes im Spießhof interniert waren. Wieder am Ausgangspunkt der etwa zweistündigen Wanderung angekommen, verwies Wanderführer Wyen auf die Besonderheiten des Hetzerather Gotteshauses. Die Kirchenfenster der alten Kapelle seien vom Hetzerather Künstler Wolfgang Fröde geschaffen worden.

Sehenswert sei auch das einzigartige Putzmosaik über dem Altar, das anno 1957 aus Marmor sowie Glasflusssteinen entstanden sei und auf einen Entwurf des Krefelder Künstlers Hubert Spierling zurückgeht. Thema des ungewöhnlichen Mosaiks sei die Apokalypse. Das Lamm als Symbol Christi sei ebenso zu sehen wie der Adler als Zeichen für die Himmelfahrt und der Löwe als Symbol der Macht und Auferstehung.

Eine dritte Wanderroute wird in Richtung Baal und Granterath führen, die vierte und letzte Tour zum Kühlerhof in Doveren. Termine für deren Präsentation stehen jedoch noch nicht fest. Zu den beliebten blauen Blumen, auch Hasenglöckchen genannt, führt die erste Strecke, welche die Hetzerather Interessengemeinschaft für Wanderer bereits ausgearbeitet und markiert hatte. Dieser Weg sei jedoch nicht geeignet für Menschen mit Gehbehinderung, bedauerte Wyen.

(RP)
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