Erkelenz Neuer Anlauf für Umgehung um Gerderhahn gefordert

Erkelenz · Bezirksausschuss fordert, alte Idee wieder aufzugreifen und mit Kreisverkehr für L 364 und 19 zu verknüpfen.

Die Politik vor Ort will dem alten Vorhaben, Gerderhahn mit einer Umgehungsstraße zu entlasten, neuen Schwung geben. Der zuständige Bezirksausschuss in Gerderath richtet dazu den Antrag an den Stadtrat und die Stadt Erkelenz, sich bei der nordrhein-westfälischen Landesregierung dafür einzusetzen, dass die seit einigen Jahren ruhende Planung wiederaufgenommen wird. Zugleich wird gefordert, in diesem Zusammenhang die Kreuzung der Landstraßen 364 und 19 neu zu planen und dort einen Kreisverkehr einzurichten. Hintergrund sind wiederholt schwere Unfälle; zuletzt war dort am 8. September ein Mensch tödlich verunglückt und wurden zwei schwer verletzt.

Die Einwohner von Gerderhahn müssen laut einer Verkehrszählung von 2010 mit täglich 7000 Fahrzeugen im Ort leben. Neuere Zahlen einer Zählung aus dem vergangenen Jahr liegen noch nicht vor, berichtete Vorsitzender Peter London im Bezirksausschuss. Anzunehmen sei ein Zuwachs, weil der Ort als Durchfahrt vom wachsenden Gewerbegebiet im Wegberg-Oval zur Autobahn 46 genutzt werde. "Obwohl die Umgehung im vordringlichen Bedarf des Landesstraßenbedarfsplans eingestuft ist und schon Vorplanungen begonnen worden waren, zum Beispiel zu möglichen Trassenverläufen, sind seit 2010 keine Fortschritte mehr erkennbar", sagte Peter London. Der Bau dieser Umgehung sei für das Straßendorf "absolut notwendig".

Für ebenso notwendig sieht es der Bezirksausschuss an, die Kreuzung der Landstraßen 364 und 19 zu verändern, auf welcher der Verkehr derzeit von Ampeln geregelt wird. Hans-Josef Paffen schlug vor, "als Sofort- und Erstmaßnahme dort Blitzanlagen für die Rotfahrer zu installieren", denn bei Rot über die Kreuzung fahrende Autos, so wurde im Ausschuss verschiedentlich gesagt, seien dort oft zu beobachten. Peter London formulierte als Vorsitzender die Forderung nach einem dauerhaften Kreisverkehr, erinnerte aber auch daran, wie schnell der provisorische Kreisverkehr auf derselben Landstraße an der Kreuzung nach Schwanenberg gekommen war und wie günstig der im Vergleich zu einem vollständigen Ausbau gewesen sei.

Ortsumgehung und Kreisverkehr sind nun vom Bezirksausschuss erneut gefordert worden, wobei London betonte: "Wir bohren verdammt dicke Bretter, weil wir die unterste Stufe sind und Entscheidungen bis zur Landesregierung benötigen."

(spe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort