Erkelenz Neues E-Auto für die Grundstückskontrolle

Erkelenz · Die Stadt Erkelenz nimmt das dritte Elektroauto in Betrieb. Es wird für Kontrollfahrten benötigt. Förderanträge für E-Nutzfahrzeuge werden geprüft.

 Jörg Lachmann (NEW, v.l.) übergab gestern ein neues E-Fahrzeug an die Stadt Erkelenz, vertreten durch Oliver Franz, Norbert Schmitz, Werner Spartz und Ansgar Lurweg.

Jörg Lachmann (NEW, v.l.) übergab gestern ein neues E-Fahrzeug an die Stadt Erkelenz, vertreten durch Oliver Franz, Norbert Schmitz, Werner Spartz und Ansgar Lurweg.

Foto: Speen

Die Stadt Erkelenz hat ein drittes Elektrofahrzeug in den Fuhrpark aufgenommen. Der Fiat 500e wird zunächst von der NEW AG gemietet und soll nach Bewilligung eines Förderantrages dauerhaft durch ein eigenes Elektrofahrzeug ersetzt werden. In Dienst gestellt wurde das Auto Mittwoch auf der städtischen Abfallreinigungsanlage (ARA) am Marienweg, was den Technischen Beigeordneten Ansgar Lurweg zu einer hypothetischen Rechnung anregte: "Mit dem Blockheizkraftwerk an der Kläranlage produzieren wir jährlich 600.000 Kilowattstunden Strom - mit dieser Menge könnte der neue Fiat 500e mehr als vier Millionen Kilometer fahren."

Indes: In der Realität funktioniert das nicht, weil die Abfallreinigungsanlage jährlich selbst rund zwei Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht, somit keine überschüssige Energie abzugeben hat. Der Gedanke Lurwegs ist in der Rechnung jedoch deutlich geworden: "Wir werben als Stadtverwaltung dafür, wie gut sich Eigenstromproduktionen und E-Mobilität auch im Privaten miteinander verbinden lassen."

Der kleine Fiat dürfte nicht das letzte neue E-Auto sein, das im Auftrag der Stadt in Erkelenz unterwegs ist. "Wir befinden uns mit der NEW in einer Studie zu mehr E-Autos im städtischen Fuhrpark", erklärte Lurweg. Dienstag wurden dazu Anträge auf Fördermittel an das Bundesverkehrsministerium gestellt. Dazu erklärte Jörg Lachmann von der NEW AG: "Die in der Studie vorgenommene Fuhrparkanalyse zeigt, dass perspektivisch in den nächsten zwei bis fünf Jahren die E-Mobilität bei den Kommunen wichtig werden wird, wenn sich die Fahrzeugtechnik wie prognostiziert fortentwickelt hat." Für Erkelenz könnte beispielsweise interessant werden, sagte Lurweg, bei Nutzfahrzeugen auf elektrischen Antrieb umzustellen: "Wir prüfen derzeit, ob es sich lohnt, dafür Fördermittel zu beantragen."

Ausbauen will die NEW AG, um die E-Mobilität zu befördern, in den nächsten Jahren auch die öffentliche Ladestruktur in Erkelenz. "Zwar tanken 70 bis 80 Prozent der E-Autos zu Hause, die weiteren Pkw, zum Beispiel wenn sie auf der Durchreise sind, benötigen hingegen ein öffentliches Angebot", erklärte Jörg Lachmann, "von uns sollen deshalb zwei Ladesäulen mit vier Ladepunkten in den nächsten 18 Monaten im Stadtgebiet errichtet werden. Die Standorte besprechen wir in den nächsten Tagen mit der Kommune." Die Säulen sollen so ausgelegt werden, dass der neue Fiat 500e der Stadt Erkelenz innerhalb einer Stunde betankt werden könnte. Ziele hat die Stadtverwaltung für dieses neue E-Auto bereits definiert. "Wir werden das Auto für Grundstückkontrollen einsetzen", erklärte Technischer Beigeordneter Lurweg. Hintergrund ist die Niederschlagswassergebühr, bei der Erkelenz seit rund sieben Jahren - unter anderem aus Gründen der Gebührengerechtigkeit - genauer hinschaut: Sind die versiegelten Flächen exakt bei der Stadtverwaltung mitgeteilt? Und sind diese auch richtig an das Kanalnetz angeschlossen? "Bei einigen Altfällen - von den rund 18.000 Grundstücken sind gefühlt 97 Prozent bereits geklärt und abgearbeitet - und in den Neubaugebieten sind dazu Grundstückskontrollen notwendig, die mit dem neuen E-Auto gemacht werden sollen", sagte Ansgar Lurweg. Pro Jahr kämen in Erkelenz etwa 100 Neubauten hinzu.

(spe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort