Erkelenz Oellers steht Schülern Rede und Antwort

Erkelenz · An der Europaschule standen nun die EU-Projekttage auf dem Plan. Zu Gast war Bundestagsmitglied Wilfried Oellers.

 Das Kreis Heinsberger Bundestagsmitglied Wilfried Oellers diskutierte lebhaft mit den Schülern der Erkelenzer Europaschule.

Das Kreis Heinsberger Bundestagsmitglied Wilfried Oellers diskutierte lebhaft mit den Schülern der Erkelenzer Europaschule.

Foto: CDU

Die Sozialwissenschaftskurse der Jahrgangsstufen 9 und 10 der Europaschule Erkelenz mit ihrem Lehrer Dominique Pierre hatten den Heinsberger CDU-Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers im Rahmen des EU-Projekttages zu einer Diskussionsrunde eingeladen. Die Schüler wollten wissen, wie er die Entwicklungen in und um Europa einschätzt, was er von den Wahlerfolgen der Rechtspopulisten in Nachbarländern hält und wieso Europa und der Gedanke dahinter förderungswürdig seien.

"Es ist bedauerlich, dass einzelne europäische Staaten die Tendenz haben, wieder in nationalen Kategorien denken zu wollen. Hier sind populistische und zum Teil nationalistische Kräfte am Werk, die komplexe Fragestellungen mit einfachen Lösungen beantworten wollen", erklärte er. "Es handelt sich allerdings um vielschichtige Probleme, die nicht mit einfachen Antworten lösbar sind. Bedenklich ist, dass auch hier bei uns eine solche Partei bei den letzten Wahlen in fast jedes Landesparlament eingezogen ist. Aufgrund der Vielzahl der Einzüge in Landesparlamente und auch dem Europaparlament gehe ich davon aus, dass diese Partei in der Parteienlandschaft längerfristig präsent sein wird. Hierauf müssen wir die richtigen Antworten geben."

Wenn jeder zurück zu seiner Kleinstaaterei wolle und nicht bereit sei, nationale Interessen zugunsten Europas und der Europäischen Union hinten anzustellen, dann müsse man sich auch von liebgewonnenen Errungenschaften wie dem freien Grenzverkehr verabschieden. Es sei nicht möglich, nur die Vorteile einer Idee zu genießen, ohne an den Problemstellungen gemeinsam zu arbeiten. Was dabei herauskomme, sehe man in England. Es seien vor allem die jungen Engländer gewesen, die sich für Europa ausgesprochen haben.

Allerdings müsse Europa erkennen, dass nicht alles geregelt werden könne und manche Themen besser in den Nationalstaaten angesiedelt sind. Hier gelte es, Zuständigkeiten zu verteilen. Denn eine Überregulierung von europäischer Seite wird von den Bürgern in den Nationalstaaten nicht verstanden.

Auch antwortete Oellers auf die Frage, was er von der Diskussion um das Thema "Leitkultur" halte: "Wir haben in Deutschland einen gewissen Wertekanon. Der fängt bei unserem Grundgesetz an. Wer hier leben möchte, muss sich daran halten. Ich halte es für richtig, sich von Zeit zu Zeit mit dieser Frage zu beschäftigen."

Der Kreis Heinsberger Abgeordnete zeigte sich erfreut über das Engagement der Schüler der Europaschule, sich mit Europa zu beschäftigen: "Es ist nicht selbstverständlich, dass sich junge Leute mit solch komplexen Themen auseinandersetzen. Umso mehr freut es mich, dass Europa eine Herzensangelegenheit vieler Jugendlicher hierzulande zu sein scheint und die Idee Europas auch heute noch bei ihnen zählt."

(RP)
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