Erkelenz Orgelmusik für Kolumbien

Erkelenz · Ein vielfältiges Orgelkonzert präsentierte Kreiskantor Stefan Iseke in Erkelenz. Den Erlös erhält ein Partnerchor.

Ein vielfältiges Orgelkonzert präsentierte Kreiskantor Stefan Iseke jetzt in der Evangelischen Kirche in Erkelenz. Den Erlös erhält ein Partnerchor des Kirchenkreises Jülich in Kolumbien. Alle fünfzehn Register der Orgel in der evangelischen Kirche am Martin-Luther-Platz wollte er erklingen lassen. Das hatte der Kreiskantor des Evangelischen Kirchenkreises Jülich, Stefan Iseke, zu Beginn des Konzerts versprochen. Sowohl seine Spielweise als auch die Wahl der Stücke sorgten für ein abwechslungsreiches Konzert und eine große Vielfalt von Klangfarben.

Gleich im ersten Stück, dem Concerto F-Dur von Johann Gottfried Walther, füllte Iseke den Kirchenraum mit dem vollen Klang der Orgel. Gleich eine ganze Reihe verschiedener Klangfarben wurde in den Variationen über "Unter den Linden grüne" von Jan Pieterszoon Sweelinck präsentiert. Beinahe im Gegensatz dazu stand das Choralvorspiel über "Komm, Heiliger Geist, Herre Gott" von Johann Sebastian Bach. Tiefe, durchdringende Basstöne erklangen dabei parallel zu einer feinen Melodie.

Auch das Publikum selbst trug zu dem Konzert bei. Bei den Stücken "Komm o komm, du Geist des Lebens" und "Nun danket alle Gott" war es von Stefan Iseke ausdrücklich zum Mitsingen aufgefordert. So ging das Choralvorspiel der Orgel beinahe nahtlos in den Gesang über.

Zum Ende des Konzertes, das gleich durch mehrere Jahrhunderte führte, präsentierte der Kreiskantor des Evangelischen Kirchenkreises Jülich Stücke, die fast nicht mehr erkennen ließen, dass es sich bei dem Instrument, dessen Klang den Raum füllte, um eine Orgel handelte. Mit rhythmischer und fast schon exotischer Melodie trug Iseke "Wunderbarer König (Bossa Nova)" von Johannes Matthias Michel vor und sorgte damit für ein Staunen beim Publikum. Und den Abschluss des Programms bildete ein Stück mit Popmusik-Charakter. "Straight Ahead" von Michael Schütz unterstrich noch einmal, dass die Orgel nicht nur für klassische Stücke geeignet ist.

Der Erlös des Konzertes ist für den Partnerchor des Kirchenkreises, "Coro San Mateo", aus Bogotà in Kolumbien bestimmt. Erst vor wenigen Wochen hatte der Chor auf seiner Deutschland-Reise auch die Region besucht. "Wir hatten gemeinsam ein bewegendes Konzert in Düren, bei dem auch Sänger aus Erkelenz mitgesungen haben", erzählte Iseke. Mit diesem Konzert solle jetzt noch einmal ein "reichhaltiger Gruß" nach Kolumbien geschickt werden, ergänzte er.

Profiteure des Konzerts waren aber auch die Zuhörer, die nach großem Applaus auch noch eine Zugabe von Stefan Iseke erhielten. "So hat die Gemeinde die Orgel noch nie gehört", stellte die Kantorin der Erkelenzer Gemeinde, Annette Wagner, abschließend fest.

(lado)
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