Erkelenz Riesenbeifall fürs Rockmusical über Vorurteile

Erkelenz · Der Literaturkurs "Musiktheater" des Cusanus-Gymnasiums führte dreimal das selbstgeschriebene Stück "Image" auf.

 Stimmgewaltig: Szene aus "Image" mit Franziska Kaes als Anna, Jenny Thyssen als Linda und Katharina Christ als Bea (v.l.).

Stimmgewaltig: Szene aus "Image" mit Franziska Kaes als Anna, Jenny Thyssen als Linda und Katharina Christ als Bea (v.l.).

Foto: Jürgen Laaser

Groß angekündigt wurde die Musicalaufführung "Image. Das Rockmusical über Machos und Zicken" und dann war es endlich so weit: Die Probenzeit wurde beendet, letzte Verbesserungsvorschläge besprochen und schon fand die erste Aufführung statt.

Rita Hündgen, Schulleiterin des Cusanus Gymnasiums, begrüßte die Gäste, die die ausverkaufte Aula der Schule füllten und kündigte stolz an, wie viele Schüler an dem ganzen Projekt beteiligt waren. Insgesamt seien es ca. 100 gewesen, 22 davon standen als Schauspieler oder Bandmitglied auf der Bühne, der Rest arbeitete in der Maske, Bühnengestaltung oder Technik.

"Image ist ein Stück, das sehr nah an der Realität ist. Es handelt von Cliquen, die in ihren Klischees verfangen sind und aus dem Schubladendenken nicht mehr herauskommen", erklärte Hündgen. Und so war es dann auch. Anna, Linda und Bea, drei Freundinnen, sind genervt von ihren männlichen Klassenkameraden Marc, Ben und Jonas, weil sie nicht einfühlsam genug und stattdessen eher Machos sind. Deswegen machen sie sich auf den Weg, um Jungs zu finden, die eher zu ihnen passen. Währenddessen streiten sich die beiden Cliquen des Öfteren und auch zwischen Annas Eltern scheint es stark zu kriseln. Im Laufe des Stücks stellt sich jedoch heraus, dass das Image, also das Bild, das andere von einem haben, oft das Wichtigste für einen ist. Vor allem Marc wehrt sich dagegen. Er möchte nicht mehr so gesehen werden, wie es seine Freunde aus der Clique tun, vor denen er stets cool sein muss. Auch Anna hat das Schubladendenken satt, und die Beiden kommen sich näher. Gestört wird diese Beziehung aber von den Vorurteilen, die die Cliquen gegenüber der jeweils anderen haben. Zum Ende hin vertragen sich Anna, Linda und Bea aber mit Marc, Ben und Jonas. Anna und Marc reisen nach dem Abitur zusammen nach Bolivien und Annas Eltern lassen sich scheiden.

Hört sich an wie eine Erzählung aus dem alltäglichen Leben eines Teenagers, der kurz vor dem Abitur steht? Vielleicht. Aber das Besondere an dem Stück war vor allem die Musik, die live gespielt wurde. Die Schauspieler wechselten sich mit Singen und Spielen ab, und es war bewundernswert, wie mutig, selbstbewusst und talentiert sie ihr Können zur Schau stellten. Die Melodien waren so einprägsam, dass man sie auch nach dem Stück nicht so schnell vergaß. Vor allem stachen dabei Franziska Kaes als Anna, Katharina Christ als Bea und Joshua Blümel als Marc heraus, die eine große Bühnenpräsenz bewiesen und die Zuschauer mit ihren Gesangsqualitäten beeindruckten. Jenny Thyssen, die Linda darstellte, gab dem Stück noch ein bisschen mehr an Qualität, indem sie die Band mit dem Saxofon begleitete. Aber auch die anderen Hauptdarsteller Manuel Nobis und Can Salvarcioglu verkörperten ihre Rollen Ben und Jonas überzeugend.

Ein weiteres Highlight der Aufführung waren die Lichteffekte, die die Musik so unterstützten, dass an ein echtes Rockkonzert erinnert wurde. Großer Applaus auch für Torsten Odenthal, den Komponisten der Musik.

(pme)
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