Erkelenz Schaurig-schrille Gruselgeschichten

Erkelenz · Nach der ersten Auflage im vergangenen Jahr war die Schreibwerkstatt wieder ein gern genutztes Angebot bei den Erkelenzer Ferienspielen. Die Kinder bewiesen viel Phantasie und noch mehr Kreativität beim Schreiben.

 Die Schreibwerkstatt führte die jungen Autoren zum alten Friedhof an der Brückstraße. Hier sammelten sie Ideen für ihre Grusel- und Gespenstergeschichten.

Die Schreibwerkstatt führte die jungen Autoren zum alten Friedhof an der Brückstraße. Hier sammelten sie Ideen für ihre Grusel- und Gespenstergeschichten.

Foto: Heldens

Der Poltergeist tanzt tagtäglich mit Zuckerwatte auf der Burg. Oder auch: Helmut krönt um 15 Uhr auf der Burg eine Bürste. Schallendes Gelächter. Die Sätze, die die Kinder nacheinander vorlesen, sorgen für eine Menge Spaß. Darum ist die Stimmung im Innenhof der Erkelenzer Burg sehr ausgelassen. Mittendrin sind Kurt Lehmkuhl, Helmut Wichlatz, Andrea Rings und René Wagner. Sie sorgen für die Schreibwerkstatt bei den Ferienspielen der Stadt Erkelenz.

Was im vergangenen Jahr zunächst als eine Art Test begann, hatte durchschlagenden Erfolg. "Wir haben sieben Wiederholungstäter", freut sich Kurt Lehmkuhl, der als Autor bereits für Romane und mehr gesorgt hat. Nun freut er sich über 15 Teilnehmer im Alter zwischen acht und 14 Jahren, die den Platz der Burg voll auskosten, denn nach den spaßigen Wortspielen, in denen Wichlatz gar im rosa Ballett-Tutu auftauchte, schwärmten die jungen Nachwuchsautoren aus, um sich die besten Plätze auszusuchen, um in Ruhe zu schreiben.

Das Motto dieser vom Kulturrucksack NRW geförderten Schreibwerkstatt lautet übrigens Grusel- und Gespenstergeschichten. Zuvor aber gehen die Kinder zu Lehmkuhl, um ihm USB-Sticks zu geben. "Die Kinder schreiben ja auch zu Hause. Das, was sie geschrieben haben, sehen wir durch. Jedoch wird nichts am Stil, Ausdruck und Inhalt geändert - jeder entwickelt sich ja individuell. Wir greifen nur in Grammatik und Rechtschreibung ein", erläutert Kurt Lehmkuhl.

Nicht nur er ist immer wieder gespannt auf das, was die Kinder liefern, was sie zu Papier bringen. "Die Kinder haben viel Phantasie. Es ist schon erstaunlich, wie ausgeprägt die verschiedenen Talente und wie klasse die Szenerien konstruiert sind", sagt Wichlatz, der erfahrene Journalist und Autor. Damit ist quasi das erreicht, was Lehmkuhl mit der Schreibwerkstatt erreichen möchte: "Die Kinder sollen nicht nur konsumieren, sondern produzieren."

Um nicht nur die Zeit auf der Burg zu verbringen, gab es im Lauf der Woche auch einen höchstspannenden Ausflug, der die jungen Nachwuchsautoren zum Alten Friedhof, an der Brückstraße, führte. Hier wartete Hubert Rütten vom Heimatverein der Erkelenzer Lande auf die Kinder. Der Kenner hatte viel Spannendes zu erzählen, so dass die Kinder Stoff für ihre Grusel- und Gespenstergeschichten bekamen.

Und das soll alles einen nachhaltigen Charakter bekommen. Wie schon im vergangenen Jahr, so werden auch dieses Mal wieder die Werke der Kinder zusammengefasst. Kurt Lehmkuhl führt dazu aus: "Es wird erneut eine Broschüre geben. Im Vorjahr war sie 80 Seiten stark." Dies sei damals ein tolles Ergebnis gewesen.

Wer wollte, hatte auch die Chance, mit Sprecher René Wagner zu lernen, wie man mit seiner Stimme beim Lesen am besten arbeitet, beispielsweise Spannung beim Hörer der Geschichten erzeugt. Fest stehen dürfte, dass die Schreibwerkstatt auch 2018 in den Ferien ihre Pforten öffnet. Der Spaß bei den Kindern ist jedenfalls da.

(RP)
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