Erkelenz "Schlacht" unter Big-Band-Freunden

Erkelenz · So genannte "Battles" sind in der Hiphop-Szene populär. Zu einer jazzig-swingenden "Schlacht" waren die Musikfreunde jetzt ins Cusanus eingeladen. Auf der Bühne: Cuasnus-Big-Band und West-Big-Band. Das Urteil: unentschieden klasse!

 Begeisterte auch mit Arrangements moderner Hits aus Pop und Film: die Big Band des Cusanus-Gymnasiums beim Band-Battle im Schul-Atrium.

Begeisterte auch mit Arrangements moderner Hits aus Pop und Film: die Big Band des Cusanus-Gymnasiums beim Band-Battle im Schul-Atrium.

Foto: Jürgen Laaser

Alle waren Sieger bei der ersten Big-Bang-Nacht des Cusanus-Gymnasiums, bei der musikalischen "Schlacht der Giganten": die Musiker der Cusanus-Big-Band ebenso wie die der West-Big-Band, die Zuhörer im bis auf den letzten Platz gefüllten Schul-Atrium, die Organisatoren und auch die Eine-Welt-AG, die für die Bewirtung sorgte und die den Erlös des Abends für ihre Hilfsprojekte in Brasilien und Indien verwenden kann.

Dieser Wettstreit zwischen zwei Big Bands um die Gunst des Publikums habe eine lange Tradition, verriet Musiklehrer Thorsten Odenthal, der auch Leiter der schuleigenen Big Band ist. Bereits im vergangenen Jahr sollte es zum "Battle" kommen, das dann aus Termingründen verschoben werden musste. "Zwei Band spielen abwechselnd und wollen zeigen, wie gut sie sind und dass sie besser als die Konkurrenz sind", erklärte er. "Heute trifft geballte Erfahrung auf jugendliche Unbekümmertheit." Der Applaus des Publikums sei der Gradmesser, welche Band die bessere sei.

Um es vorwegzunehmen: Der Applaus war für beide Bands gleich groß. Der Wettbewerb war kein erbitterter Zweikampf, sondern ein harmonisches, im ständigen Wechsel bestrittenes und abwechlungsreiches Konzert, das mit einem grandiosen Zusammenspiel beider Bands endete. Und zum Teil war diese muntere "Schlacht der Giganten" auch ein großes Familientreffen: Fast die Hälfte der West Big Band besteht aus ehemaligen Cusanern.

Die "Senioren" hatten sich bei dem fast dreistündigen, aber jederzeit kurzweiligen Konzert eher der klassischen Big-Band-Musik im Stille von Duke Ellington oder Glenn Miller verschrieben, während die Schülerinnen und Schüler vornehmlich auf Arrangements moderner Stücke wie etwa "Skyfall" setzen.

Auf eine Spielregel hatte Odenthal besonders hingewiesen: "Keine Band wird ausgebuht, es wird nur applaudiert. Und es soll kein Solo geben, bei dem nicht Beifall geklatscht wird - ganz im Sinne von Jazz-Konzerten." Das Publikum hielt sich an die Vorgabe, die Musiker konnten sich über mangelndes "Brot der Künstler" nicht beklagen. Die rund 50 Akteure, die sich in den beiden Bands die Bühne teilten, nahmen die Besucher mit auf eine Reise durch die Musikgeschichte. Es gab immer noch musikalische Steigerungen, als es schien, eine Band habe ihre musikalische Qualität schon längst ausgereizt. Bei der Vielzahl der Stücke fiel es dem Publikum schwer zu bestimmen, welche die Höhepunkte waren. Nimmt man als Gradmesser den Applaus, so waren "Spinning Wheel" und "Fever" bei der Cusanus-Big-Band die Höhepunkte und bei der West Big Band die "Moonlight Serenade" und "Mas que nada".

Dass die "Schlacht" keine streithafte Auseinandersetzung, sondern ein herzliches Miteinander war, bewiesen die beiden Bands, als sie sich beim Abschlussstück zu einer rund 50-köpfigen Einheit verschmolzen, die nahtlos die Melodie von "Oye como va" übergab oder auch zusammen als ein Klangkörper auftrumpfte.

"Es hat Spaß gemacht", sagte nicht nur Odenthal, sondern auch Ansgar Lurweg im Namen der West Big Band. Er versäumte nicht, auf Mark Odenius hinzuweisen, der als musikalische Kopf und Leiter das kreisweite Ensemble zusammenhält und leitet.

Das letzte Wort des Abends gehörte Schulleiterin Rita Hündgen, die in ihren Dank alle einschloss: das Publikum, die Musiker, die Technik-AG und die Eine-Welt-AG, ohne die die "Schlacht der Giganten" nicht so erfolgreich geworden wäre.

(kule)
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