Klaus Labahn Schon viel erreicht, es bleibt aber auch noch viel zu tun

Erkelenz · Klaus Labahn, langjähriger Sprecher des Arbeitskreises ÖPNV und Verkehr, zieht Bilanz für 2016. Es gibt viele Schwerpunkte - auch der Zugang zur Post.

 Klaus Labahn engagiert sich im Arbeitskreis.

Klaus Labahn engagiert sich im Arbeitskreis.

Foto: IPA HS (ARCHIV)

Der Arbeitskreis ÖPNV und Verkehr engagiert sich seit vielen Jahren für Erkelenz und dort vor allem für die schwächeren Verkehrsteilnehmer. Als Teil des "Runden Tischs Erkelenz" bildet der Arbeitskreis eine Basis der politischen Arbeit, ohne von den Parteien besetzt zu sein. Der langjährige Sprecher des Arbeitskreises, Klaus Labahn, zieht stellvertretend Bilanz für das Jahr 2016.

Wo lagen 2016 Schwerpunkte des Arbeitskreises?

Labahn In enger Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt Erkelenz, Andreas Ullmann, wurden unter anderem Behindertenparkplätze neu eingerichtet und Querungshilfen in der Südpromenade nachgebessert. Im Weiteren hatte sich der Arbeitskreis mit Beschwerden über die Anrampungen der Querungshilfen auf der Südpromenade, die insbesondere für Zweiradfahrer gefahrvoll sind, sowie über defekte Aufzüge und Verunreinigungen im Tunnel des Bahnhofs Erkelenz zu befassen.

Autobahnlärm und die Forderung nach Entlastung waren Themen, die in diesem Jahr in Ihrem Arbeitskreis vertieft wurden. Wie weit sind Sie gekommen?

Labahn Über zunehmenden Lärm durch die Autobahn 46 klagen die Anwohner des Flachsfeldes und der angrenzenden Ortschaften, der sich, so wird befürchtet, nach dem Anschluss der A 46 an das Autobahnnetz der Niederlande noch verstärken würde. Ein Gespräch über Lärmschutzmaßnahmen - wie Geschwindigkeitsbegrenzung oder Lärmschutzwand - ist mit Interessenvertretern beim Landesbetrieb Straße NRW vorgesehen. Und die Stadt Erkelenz teilte zu diesem Thema mit, dass zur Ermittlung der Lärmbelästigung nach der Lärmkartierung 2017 beabsichtigt ist, eine gutachterliche Ausarbeitung in Auftrag zu geben, die insbesondere die Frage beantworten soll, ob und wie eine Lärmaktionsplanung in der Stadt Erkelenz aussehen kann.

Fahrradfahrer- und Fußgängerthemen nehmen einen großen Teil der Beratungen im Arbeitskreis ein. Was konnte in diesem Jahr hierbei erreicht werden?

Labahn Einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leistet der Arbeitskreis fahrradfreundliche Stadt, der seinerzeit auf Bestreben unseres Arbeitskreises eingerichtet wurde. So wurden Schutzstreifen an Kreuzungen und Einmündungen markiert und Fahrradspuren auf stark frequentierten Straßen angelegt, Bordsteine abgesenkt und der Fahrradtourismus gefördert. Nach langwierigen Gesprächen konnte erreicht werden, dass zur Sicherung des Schulwegs ein Radweg von Bellinghoven nach Erkelenz angelegt wurde. Des Weiteren ist ein gemeinsamer Fuß- und Radweg entlang der Landstraße 19 zwischen Erkelenz und Kückhoven in Planung. Ein breites Spektrum umfasste außerdem der Themenkreis öffentlicher Personennahverkehr.

Worüber wurde beraten und mit welchen Ergebnissen?

Labahn Mit dem Betriebsleiter der West Verkehr GmbH, Udo Winkens, wurden in den Gesprächsrunden die Erweiterungen des Liniennetzes und die Einrichtung von Haltestellen, beispielsweise an der Seniorenresidenz, die Wiedereinbeziehung von Hetzerath in den Linienverkehr, die Beförderung von Menschen mit Handicap und die Sauberkeit von Haltestellen diskutiert und im weitesten Sinne umgesetzt. Die Bemühungen einen einheitlichen Tarif zwischen dem Aachener Verkehrsverbund und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr waren bisher wenig erfolgversprechend. Neuerdings sind aber positive Ansätze im Tarifbereich, wie das Seniorenticket des AVV, zu erkennen.

Es müssen ja noch Aufgaben bleiben - welche Ziele setzt sich der Arbeitskreis ÖPNV und Verkehr für dieses Jahr?

Labahn Wenn auch nicht alle Projekte eine zufriedenstellende Lösung fanden, so werden wir uns weiterhin für eine verkehrsberuhigte Innenstadt mit weniger Parkplätzen aber mehr Barrierefreiheit, einen barrierefreien Zugang zur Post an der Ostpromenade, eine Behindertentoilette auf dem Markt, einen sauberen Bahnhof mit funktionsfähigen Aufzügen und eine Zusammenkunft des Runden Tisches im neuen Jahr einsetzen.

ANDREAS SPEEN STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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