Erkelenz Schon viele gute Kontakte

Erkelenz · Die St. Sebastianus Bruderschaft Immerath feiert ihr erstes Schützenfest im neuen Ort. Ein Fest, das bei den Mitgliedern sehr unterschiedliche Gefühle hervorruft. Überwiegend aber geht der Blick nun optimistisch nach vorn.

"Herzlich willkommen zum Schützenfest in Immerath", heißt es auf dem hölzernen Schild der St. Sebastianus Schützenbruderschaft am neuen Ortseingang. Besucher der Feiern sehen Häuser umrahmt von Gerüsten und Baukränen und fröhliche Menschen im Festzug.

Trotz ähnlicher Situation machen die Immerather manches anders als ihre Schützenfreunde in Borschemich. "Dahinten kommt später die Sportanlage hin", sagt Wolfgang Steike, Brudermeister der Immerather Schützen. Bei einem Spaziergang durch das neue Dorf wird deutlich, wie frisch der Umzug für viele noch ist. Bauzäune und Rohbauten stehen neben bereits fertiggestellten Häusern. Auf vielen Dächern glitzern Solarmodule. Und doch wirken viele schon integriert und in Feierlaune.

Er habe mitverfolgt, wie die Borschemicher Schützenfreunde mit der Umzugssituation von Alt nach Neu umgegangen seien. Die Wanderung mit Muttererde zum neuen Ort – die Borschemicher seien die Situation emotional angegangen. In Immerath habe man sich bewusst dafür entschieden, nüchterner und mit ein bisschen mehr Abstand vorzugehen. Das sage er völlig neutral, sagte Steike. Jeder Ort müsse wissen, wie der Neuanfang am besten funktioniere.

In Immerath klappe der Übergang ohne zusätzliche Aktionen sehr gut, wie die gute Stimmung im Festzelt bestätige. Das heißt nicht, dass die Immerather Bruderschaft vor dem Umzug untätig war. Seit Jahren wurde das Verhältnis zu den neuen Nachbarn mit gegenseitigen Besuchen gepflegt. Das bestätigt Volker Willms, Brudermeister der in direkter Nachbarschaft wohnenden Mitglieder der St. Sebastianus Bruderschaft Kückhoven. "Wir haben durch die Kontakte und die Arbeit in der Gemeinschaft der Gemeinden gegenseitig viele Freunde gefunden", sagt er. Zukünftig werden beide Bruderschaften ihre Feste gemeinsam – mit gegenseitigen Besuchen – feiern.

Das Kückhoven und Immerath engen Austausch pflegen werden, habe nie in Frage gestanden, sagt Willms. "Wir freuen uns über die neuen Nachbarn", sagte er. Besondere Freude für Steike ist das Engagement der Hetzerather Schützenfreunde, die nun etwa vier Kilometer entfernt wohnen. "Die haben sogar bei uns angerufen, ob sie vorbeikommen können", sagte der Immerather Brudermeister. Für seinen Kollegen Thomas Eickels von der Hetzerather St. Josef Bruderschaft keine große Sache. Die Umsiedlung sei eine sensible Phase. "Jetzt zu sagen ,Wir machen mit' ist wichtig", sagte Eickels. Er selbst begleite die Umsiedlung seit Jahren im Erkelenzer Stadtrat – und weiß mit dem Thema sensibel umzugehen. Er frage nicht nach dem Befinden. "Wer darüber reden will, kommt von sich aus auf einen zu", so Eickels. Aber heute gehe der Blick nach vorn.

(RP)
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