Erkelenz Schüler mischen sich ein

Erkelenz · Das Berufskolleg Erkelenz bereitet seine Schüler Jahr für Jahr auf den Wettbewerb "Jugend debattiert" vor. Gestern stand das schulinterne Finale auf dem Programm. Vier Debattierer im Alter von 19 und 20 Jahren traten gegeneinander an.

 Debattierten lebhaft mit: Hamza Börek (l.) und David Schulz besuchen am Erkelenzer Berufskolleg das Wirtschaftsgymnasium. Sie setzten sich kritisch mit dem Thema Bußgeld auseinander.

Debattierten lebhaft mit: Hamza Börek (l.) und David Schulz besuchen am Erkelenzer Berufskolleg das Wirtschaftsgymnasium. Sie setzten sich kritisch mit dem Thema Bußgeld auseinander.

Foto: JÜRGEN LAASER

Kritisch hinterfragen, sich einmischen, sich für andere engagieren - Hückelhovens Bürgermeister Bernd Jansen hat damals früh erkannt, dass man sich als junger Mensch für die Allgemeinheit und das Gemeinwohl einsetzen muss. Er war das erste Ratsmitglied, das bei seiner Wahl noch keine 30 Jahre alt war. "Darum fühle ich mich durch euch an diese Zeit erinnert. Schon jetzt beweist ihr große Kommunikationsfähigkeit", sagte Jansen, der als Schirmherr von "Jugend debattiert" nach Erkelenz ins Berufskolleg gekommen war. Gestern fand dort das schulinterne Finale statt - Marc Kahle siegte vor Simon Kohnen, Hamza Börek und David Schulz. Das Thema der lebhaften Debatte lautete: Sollen die Bußgelder im Straßenverkehr in Abhängigkeit vom Einkommen gestaffelt werden?

Am Berufskolleg Erkelenz koordiniert Sascha Steiner den Wettbewerb. "Die Schülerinnen und Schüler werden im Unterricht auf ,Jugend debattiert' vorbereitet. So lernen sie, dass Demokratie Menschen braucht, die kritisch ihre Meinung äußern - gerade dann, wenn es darum geht, dass man sich ungerecht behandelt fühlt", erklärte Sascha Steiner eingangs. Die vier jungen Debattierer, die es ins Finale des Wettbewerbs geschafft hatten, stammen vom Wirtschaftsgymnasium und sind 19 und 20 Jahre alt.

Hamza Börek und David Schulz vertraten in der Debatte die Meinung, dass die Bußgelder sehr wohl nach Einkommen gestaffelt werden sollten. Die Pro-Argumente waren vielfältig. So erklärten die beiden Schüler, dass die Strafe einen Verzicht auf eine bestimmte Sache darstelle. "Es geht nicht um das Geld an sich, sondern um etwas, auf das man im Falle eines Bußgeldes verzichten muss. Jemand, der am Existenzminimum lebt, trifft dies dann deutlich härter", sagten sie.

Für die Contra-Seite sagten Marc Kahle und Simon Kohnen, dass sich jeder, der am Straßenverkehr teilnehme, an Regeln halten müsse. Ein Bußgeld sei dazu da, um daran zu erinnern, dass es im Straßenverkehr um Menschenleben gehe, die es zu schützen gelte. Kahle und Kohnen stellten zudem die Frage nach der Umsetzbarkeit, wie es also gelingen solle, ein Bußgeld nach Einkommen gestaffelt auszusprechen. "Dazu braucht es viel Personal, das man einstellen müsste", erklärten sie.

Am Schluss der Debatte über das Bußgeld waren sich die vier Schüler einig: "Es muss Gerechtigkeit geben. Nur wie - das ist sicherlich Ansichtssache", sagten die Schüler des Wirtschaftsgymnasiums übereinstimmend.

An der Debatte nahm neben Schirmherr Bernd Jansen auch der neue Leiter des Erkelenzer Berufskollegs Jan Pfülb teil. Sie überreichten die Urkunden.

Die beiden Erstplatzierten des Erkelenzer Berufskollegs haben nur eine kurze Pause, denn schon am kommenden Montag, 13. Februar, nehmen sie am Regionalfinale teil, das im Pädagogischen Zentrum des Heinsberger Kreisgymnasiums stattfindet. Die Schüler auf den Rängen drei und vier gehen als Reserve mit. Wer in Heinsberg erfolgreich ist, fährt am Dienstag, 21. Februar, ins Anne-Frank-Gymnasium nach Aachen.

(RP)
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