Erkelenz Sich zu Hause fühlen in Gemeinschaft

Erkelenz · Für die Mönchengladbacher Hephata-Einrichtungen wird am Bauxhof in Erkelenz ein neues Wohnprojekt errichtet, das Architekt Josef Viethen realisiert. Bürgermeister Peter Jansen lobte die gemeinsame Initiative.

 Bauherren und kommende Bewohner beim symbolischen Spatenstich für ein Wohnhaus am Bauxhof, das auf Menschen mit Handicap ausgerichtet sein wird.

Bauherren und kommende Bewohner beim symbolischen Spatenstich für ein Wohnhaus am Bauxhof, das auf Menschen mit Handicap ausgerichtet sein wird.

Foto: Jürgen Laaser

Menschen mit Handicap mehr als nur eine Wohnung bieten. Ein Zuhause, mit dem sie sich identifizieren. In dem sie sich wohlfühlen. In dem sie Rückzugsmöglichkeiten haben, aber auch in der Gemeinschaft etwas erleben. Heimat finden.

Der Erkelenzer Architekt Josef Viethen tritt mit seinem Familienunternehmen B3J Viethen - die Buchstaben stehen für die Vornamen von Ehefrau Bernadette, der beiden Söhne Johannes und Julius und für ihn selbst - als Bauherr sowie Investor und Vermieter für ein Wohnhaus in Trägerschaft von Hephata auf. Beim offiziellen Spatenstich im Wohngebiet Bauxhof erläuterte er, dass die öffentliche Förderung des 2,3-Millionen-Euro-Projekts auf 25 Jahre ausgelegt sei. Auf dem insgesamt rund 1220 Quadratmeter großen Grundstück entsteht ein Gebäude mit zwei Vollgeschossen und 790 Quadratmetern Wohnfläche, zum Teil unterkellert. Als Bürofläche für das Personal werden 122 Quadratmeter bereit gestellt.

Gebaut werden zwei Gruppenwohnungen mit jeweils sieben Apartments. Jeweils zwei dieser Wohneinheiten werden speziell auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern ausgerichtet. Fahrradschuppen, Mülleimerraum, ein Gemeinschaftsgarten, der von den Bewohnern zusammen gestaltet werden soll, sowie zehn Stellplätze und eine Dachterrasse für die Büroeinheit sind in Planung. Man wolle eine reduzierte Miete anbieten, erläuterte Josef Viethen die öffentliche Förderung. Gebaut werde in Passivhausbauweise: "Wie bei einer Thermoskanne wird gedämmt vom Keller an." Ende des Jahres soll das Haus in Hephata-Trägerschaft im Bauxhof bezugsfertig sein. Die Mietkosten betragen 5,55 Euro pro Quadratmeter plus Nebenkosten.

Bürgermeister Peter Jansen lobte die gemeinsame Initiative der Mönchengladbacher Hephata-Einrichtungen und von Familie Viethen. Hephata-Projektentwickler Hans-Willi Pastors machte in seiner Ansprache deutlich, wie froh man sei, dass das Bauvorhaben nun konkret werde. Das erste Treffen habe bereits im Oktober 2012 stattgefunden. Die Art und Weise, für Menschen mit Handicap zu bauen, habe sich in den vergangenen Jahren sehr stark verändert. Zurzeit beginne die Personalsuche, etwa zwölf bis 16 neue Arbeitsplätze sollen nach seinen Angaben entstehen. Peter Reifferscheidt als Vorsitzender des neu gegründeten Fördervereins für den Verein WoGe (Wohnen in Gemeinschaft) kündigte an, nicht nur finanzielle Mittel zur Verfügung stellen zu wollen. Vielmehr hätten die rund 20 Mitglieder die feste Absicht, sich kontinuierlich zu engagieren "und nicht nur ihre Kinder abzugeben".

(cb)
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