Erkelenz St. Lambertus aus Matthias Maaßens Feder

Erkelenz · Eine der wohl treffendsten Balladen, die das Heimatgefühl beschreibt, ist das 1936 vom Kölner Komponisten und Liedermacher Willi Ostermann geschriebene Mundartlied "Heimweh nach Köln", auch bekannt als " Ich mööch zo Foß no Kölle gon". Und darin spielt der 157 Meter hohe Dom mit seiner Doppelspitze eine zentrale Rolle: "un sin d'r Dom su vür mir stonn, möcht ich direkt op Heim an schwenke". . . Solche Gefühle haben aber sicher nicht nur die Kölner, irgendwie geht es sehr vielen Bürgern so. Denn kommen sie von einer Reise und fällt der Blick aus dem Auto oder der Bahn auf Turm oder Kirche der Heimatgemeinde, dann, ja dann sind sie Zuhause. Und je höher die Turmspitze gemessen wird, um so eher werden visuell auch die Heimatgefühle entwickelt.

 Matthias Maaßen hält in seinen Zeichnungen immer wieder St. Lambertus, die katholische Kirche in Erkelenz-Mitte und das höchste Wahrzeichen der Stadt, fest.

Matthias Maaßen hält in seinen Zeichnungen immer wieder St. Lambertus, die katholische Kirche in Erkelenz-Mitte und das höchste Wahrzeichen der Stadt, fest.

Foto: Jürgen Laaser

Im Erkelenzer Land ist mit seinen 83 Metern der Turm von St. Lambertus in der alten Kreisstadt der Magnet. Er wurde 1458 im Stil flandrischer und brabanter Türme erbaut und ist für den 1940 in Erkelenz geborenen und seit 1948 auf der Burgstraße - also im Schatten des Kirchturms - lebenden Matthias Maaßen der tägliche Indikator für Heimat. Und er entwickelte bei dem Senior nach ersten autodidaktischen Versuchen in den 1980er Jahren ("Da landete so Einiges im Papierkorb") und Intensivierung Anfang der 2000er Jahre den Spaß am Zeichnen. Genauer gesagt am Bleistiftzeichnen, das er zusehends verfeinern konnte. Im Zentrum der Kreativität steht dabei immer St. Lambertus - sei es nach historischen oder aktuellen Vorlagen, aber auch nach eigenem Blick. "So ist inzwischen eine stattliche Sammlung zusammengekommen, aus der detailgenau auch die optischen Veränderungen verschiedener Epochen des imposanten Bauwerks zu erkennen sind", erzählt Matthias Maaßen erfreut, der sich in Erkelenz auch als Sportler einen Namen gemacht hat.

Der geprüfte Schuhmachermeister (wie auch schon sein Vater), der aber bald in die Werbebranche wechselte, spielte seit 1952 nicht nur in allen Fußballjugendteams des SC 09 Erkelenz, sondern war auch in Kreis- und Mittelrheinauswahlen ein starker Torhüter. Sicherheit im Kasten gewann er auch bei Sichtungslehrgängen in der Sportschule Hennef, wovon auch Bundeswehr-Militärteams profitierten (zweifacher Nato-Afcent-Meister in Fontainebleau), aber auch NATO-West-Auswahlen bei vielen Einsätzen, unter anderem in Hamburg, Köln und München. Seine sportliche Zeit ließ Matthias Maaßen als Fußball-Jugend- und Torwarttrainer beim SC 09, später dann als erfolgreicher Tennissenior beim TC 81 Erkelenz auslaufen.

Die gewonnene Freizeit widmet er verstärkt der Muse, denkt sogar darüber nach, einen Kalender zu erstellen, "nur mit St. Lambertus aus meiner Feder", erzählt der Erkelenzer Zeichner.

(hg)
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