Fragezeichen hinter endgültiger Abbaulinie Stadt Erkelenz vermisst offizielle Info über Garzweiler

Erkelenz · Die Stadt Erkelenz ist offiziell noch nicht über die geplante Verkleinerung des Tagebaus Garzweiler II informiert worden. Nur die Stadtverbandsvorsitzenden von SPD und Grünen seien in Telefonaten von der Landesregierung informiert worden, sagte Bürgermeister Peter Jansen (CDU) am Montagnachmittag: "Wir als Stadt haben noch gar keine offizielle Information bis jetzt." Ihre Informationen habe die Stadt vor allem aus der Zeitung.

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Spannend sei die Frage, wo die endgültige Abbaulinie laufen werde. Das gilt vor allem für zwei Landwirte, die um ihre Höfe bangen. "Für uns ist die Lage wie vorher", sagte Petra Schmitz vom Eggerather Hof. Sie gehe davon aus, dass die veröffentlichen Skizzen keine genauen Abbaugrenzen zeigten. Ein paar Zentimeter auf dem Papier könnten über die Existenz des Hofes aus dem Jahr 1160 entscheiden.

Die Landesregierung hatte am Freitag angekündigt, den Braunkohletagebau zu verkleinern. Die Erkelenzer Ortschaft Holzweiler und die Siedlung Dackweiler sollen verschont bleiben. Erkelenz ist die durch den Tagebau am stärksten betroffene Kommune.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund in Nordrhein-Westfalen kritisierte die Entscheidung ohne Rücksprache mit den zuständigen Gewerkschaften: "Von einer Landesregierung, die sich Transparenz und Dialog auf die Fahnen schreibt, erwarten wir einen anderen Umgang", stellte der Landesvorsitzende Andreas Meyer-Lauber am Montag in einer Mitteilung fest. Außerdem sei die Entscheidung energiepolitisch fragwürdig. Es gebe scheinbar auch kein Konzept, wie die Folgen für die Beschäftigten in der Region abgefedert werden könnten.

(lnw)
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