Wegberg Gewürze wecken Erinnerungen

Erkelenz · Mit Anis hat Christin Seyn gerne ihre Saucen verfeinert. Das aus dem Mittelmeerraum stammende Gewürz wuchs früher in ihrem Kräuterbeet. Heute freut sich die Bewohnerin aus dem Seniorenzentrum Wegberg, dass sie bei der weihnachtlichen Gewürzreise "Mit fünf Gewürzen um die Welt" an diese Zeit erinnert wird.

 Jung und Alt vereint: Die Bewohner des Seniorenzentrums in Wegberg freuten sich über den Besuch der Kinder. Gemeinsam begab man sich auf eine spannende Gewürzreise.

Jung und Alt vereint: Die Bewohner des Seniorenzentrums in Wegberg freuten sich über den Besuch der Kinder. Gemeinsam begab man sich auf eine spannende Gewürzreise.

Foto: Heinrichs-Gruppe

Mit Anis hat Christin Seyn gerne ihre Saucen verfeinert. Das aus dem Mittelmeerraum stammende Gewürz wuchs früher in ihrem Kräuterbeet. Heute freut sich die Bewohnerin aus dem Seniorenzentrum Wegberg, dass sie bei der weihnachtlichen Gewürzreise "Mit fünf Gewürzen um die Welt" an diese Zeit erinnert wird.

Die Nabu-Naturschutzstation Haus Wildenrath war zu Gast im Haus an der Freiheider Straße gewesen und hatte besondere Gäste mitgebracht: die Kommunionkinder und ihre Katechetinnen aus Merbeck. Im Rahmen eines vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) geförderten Projektes bietet die Naturschutzstation verschiedene Umweltbildungsangebote für ältere Menschen, für die eine Teilhabe sonst nicht möglich ist. Für Helene Kyrieleis, Diplom-Biologin, die das Projekt seit drei Jahren betreut, ist Inklusion - speziell von Senioren - ein wichtiges Thema. "Bei der Gewürzreise geht es nicht in erster Linie darum, Wissen zu vermitteln, sondern darum, Erinnerungen zu wecken und so den Anreiz für Gespräche zu schaffen", erklärt sie.

Die von den Kommunionkindern vorgestellten Weihnachtsgewürze waren Anis, Sternanis, Piment, Zimt und Nelken. Mit kleinen Holzschalen gingen die Kinder von Tisch zu Tisch und ließen die Senioren an Pulver, Samen und Sternen schnuppern. "Hm, riecht gut", sagte Christin Seyn. "Nelken, die Kugeln mit den Kelchblättern, müssen vor dem Erblühen von Hand gepflückt werden und sind deshalb besonders kostbar", erläuterte Helene Kyrieleis. Und zum Piment, das auf Kuba und Jamaika wächst, kannte sie eine Geschichte: "Christopher Kolumbus hat Piment oder auch den Nelkenpfeffer importiert. Die Namensgebung beruht aber auf einem Missverständnis: Da Kolumbus glaubte, er hätte Pfeffer entdeckt, gab er ihm den Namen Pimiento - der spanische Begriff für Pfeffer."

Um die Gewürze nicht nur zu riechen, sondern auch zu schmecken, hatten die Kinder schon vor ihrem Besuch einen weihnachtlichen Gewürzteig mit Nelken und Zimt vorbereitet. Der musste nur noch ausgerollt werden, um Plätzchen daraus zu stechen. Christin Seyn schaute dabei zu. "Zimtsterne habe ich früher immer selber gebacken. Das Zimtpulver dafür stand immer ganz oben in der Küche auf dem Regal in der Blechdose", erinnert sie sich und lächelt.

Zum Abschluss an die spannende Gewürzreise aßen alle gemeinsam in gemütlicher Runde die selbstgebackenen und vor allem leckeren Plätzchen.

(RP)
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