Erkelenz Stelters humorvoller Blick auf die Ehe

Erkelenz · Der Entertainer Bernd Stelter konstatiert in seinem aktuellen Programm "Wer heiratet, teilt sich die Sorgen, die er vorher nicht hatte". Mit seinen witzig-ironischen Weisheiten zum Eheleben unterhielt er das Erkelenzer Publikum bestens.

 Stelter kennt sich mit der Ehe aus: Bald feiert er Silberhochzeit.

Stelter kennt sich mit der Ehe aus: Bald feiert er Silberhochzeit.

Foto: M. Esser

Mittlerweile sei er zu einem Ehe-Experten geworden, sagt Bernd Stelter. Nicht nur weil der 55-jährige Komiker seit 24 Jahren und elf Monaten verheiratet ist und kurz vor der Silberhochzeit steht, sondern weil er seit einem guten Jahr mit seinem neuen Programm "Wer heiratet, teilt sich die Sorgen, die er vorher nicht hatte" unterwegs ist. Vorher und währenddessen hat er sich intensiv mit der Ehe auseinandersetzt.

Die Kultur GmbH hat den Komiker, der vor allem aus dem Karneval bekannt ist, im Zuge seiner Tour in die Erkelenzer Stadthalle geholt. Dort witzelte Stelter aus verschiedenen Perspektiven über die Ehe und schlüpfte dafür in verschiedene Rollen. Der Blick dabei war manchmal klischeehaft, aber auch psychologisch, biologisch und literarisch. Oft griff er zur Gitarre oder zum Klavier und sang ein Lied, um den Vortrag zu untermalen.

Ehe, scherzte Stelter, sei die Abkürzung für "Errare humanum est". Übersetzt heißt das: Irren ist menschlich. Es war ein Witz der Anfangsphase, dann nahm Stelter Fahrt auf und zog das Publikum mit.

Ein Problem, dass sich Stelter beim Schreiben gestellt habe, sei die Frage gewesen, wie er denn die Perspektive der Frau schildern solle. Er sei zwar lange mit derselben Frau verheiratet, "nur dass ich dadurch weiß, wie sie denkt? Nö!" Deswegen habe er versucht, sich schlauzumachen. In "Fachzeitschriften" habe er sich dafür eingelesen: Tina, Brigitte Apothekenumschau und viele weitere habe er durchforstet, doch es habe nichts genutzt.

Glücklicherweise gebe es heute Internet-Blogs, wo Menschen ihre gesamten Gedanken teilten. Dort sei er auf den Blog einer Trauzeugin gestoßen. "Im Grunde will Julia die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele - nur ohne Stadion", las er einen Eintrag vor. Nach einigen der erfundenen Beiträge zog er Bilanz: "Kommunikation mit Frauen vor der Hochzeit ist wie Topfschlagen auf einem Mienenfeld."

Um das Phänomen der Ehe auf komische Weise noch besser zu veranschaulichen, schlüpfte Stelter in verschiedene Rollen. Als Sauerländer feierte er mit dem fiktiven Ehepaar Eduard und Elvira Silberhochzeit. In der Rolle eines Studiendirektors sinnierte er darüber, dass in der Literatur nur unglückliche Ehen zu finden seien. Und als Stelter die Ehe aus der Sicht eines Jugendlichen schilderte, machte er die Braut flugs zur "Schleiereule".

Letztendlich gab er den Tipp: "Man darf nicht heiraten, wenn man verliebt ist", dann halte eine Ehe ewig. Denn man könnte sagen, "Wer verliebt ist, ist bekloppt." Das untermauerte er wissenschaftlich und humorvoll und brachte mit den ganzen Gedanken, die er geschickt verknüpfte, das Publikum in der vollen Stadthalle zum Lachen.

Zum Schluss wurde Bernd Stelter dann ganz ernst und sehr persönlich. Dass seine Ehe so lange gehalten hat, habe an seinen Eltern gelegen, die "sehr gute Vorbilder" gewesen seien. Ihnen widmete Stelter das letzte Lied des Abends: "Ein Leben lang."

(anek)
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