Erkelenz Stimmig, resolut und fein nuanciert

Erkelenz · Beim sechsten Meisterkonzert der Volkshochschule des Kreises Heinsberg gastierten Ariadne Daskalakis, Ilja Scheps und Alexander Hülshoff in Erkelenz. Das virtuose Trio begeisterte das Publikum als Botschafter der Musik.

 Ilja Scheps am Flügel und Alexander Hülshoff am Cello - sie präsentierten beim Meisterkonzert in der Stadthalle unter anderem Werke von Debussy, Franck und van Beethoven.

Ilja Scheps am Flügel und Alexander Hülshoff am Cello - sie präsentierten beim Meisterkonzert in der Stadthalle unter anderem Werke von Debussy, Franck und van Beethoven.

Foto: JÖRG KNAPPE

Sie sind nicht nur Meister ihres Fachs, sondern auch Botschafter der Musik: Ilja Scheps, Ariadne Daskalakis und Alexander Hülshoff. In der Erkelenzer Stadthalle bestritten die drei Virtuosen das sechste Meisterkonzert. Auf Einladung der Anton-Heinen-Volkhochschule des Kreises Heinsberg traten sie in wechselnden Formationen mit Werken von Claude Debussy, César Franck und Ludwig van Beethoven auf. Die Interpreten überzeugten dabei durchweg im absolut stimmigen Zusammenspiel. Über diese Profession und eine internationale Konzerttätigkeit hinaus bestehen verbindend die jeweiligen Professuren an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln beziehungsweise an der Folkwang Universität der Künste in Essen.

Der Pianist Ilja Scheps und der Cellist Alexander Hülshoff eröffneten das Konzert mit Debussys Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll. Scheps setzte einen markanten, resoluten Auftakt, um gleich darauf mit feinen Abstufungen den Kontrast einzuleiten. Hülshoff entfaltete dazu hingebungsvoll den reich differenzierten Klang des Cellos. Grandios gelang im zweiten Satz der Wechsel zu spritzigen Pizzicati des Cellisten und sprunghaft anmutenden Staccati des Pianisten. Scheps glänzte zu rasant entwickelten Folgen mit reich differenzierter Anschlagskunst, stufte noch im Pianobereich vielfach ab, um dann wieder sein Instrument herrlich aufblitzen zu lassen. Das Duo entlockte Debussys Musik Kapriolen von witzig anmutender Frische. Eine Empfehlung zum zweiten Satz lautet in der Werkbeschreibung des Programmheftes: "Man soll an einen grotesken Liebhaber aus der commedia dell´ arte denken, der seiner Angebeteten auf bizarre Weise huldigt". Das virtuose und charakteristisch entfaltete Spiel der Interpreten bot für dergleichen Bildvorstellungen eine ideale Vorlage.

Zu Francks Sonate für Violine und Klavier A-Dur stellte sich erstmals Ariadne Daskalakis, amerikanische Künstlerin mit griechischen Wurzeln, vor. Scheps eröffnete das Werk im delikaten Anschlag, um fortan erneut zwischen leidenschaftlichem und fein nuanciertem Spiel zu differenzieren. Daskalakis war ihm eine Duopartnerin, die mit gleicher Hingabe sowie konzentrierter Gestaltungsfreude und technischer Souveränität punktete. Sie gestaltete subtile Passagen im sanften, hell singenden Ton, berührte mit Sequenzen von Leichtigkeit wie auch in leidenschaftlichen Steigerungen.

Für Ludwig van Beethovens Trio für Klavier, Violine und Violoncello D-Dur opus 70 Nr. 1 taten sich die drei Interpreten schließlich zusammen. Überaus reizvoll gelang das Zuspielen und Verweben der Themen im raschen ersten Satz. Dem "Largo assai ed espressivo" verliehen sie in ausdruckstarker Interpretation eine wundersam geheimnisvolle Atmosphäre, die verstehen ließ, warum das Werk auch die Bezeichnung "Geistertrio" trägt. Das abschließende Presto gelang als furioses Finale, das mit langem Beifall belohnt wurde.

(anw)
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