Erkelenz Telemanns Werk im Konzert gewürdigt

Erkelenz · 250 Jahre nach dem Tod Georg Philipp Telemanns präsentierte die Pfarrei Christkönig Werke des Barock-Komponisten.

Das Oeuvre, das er hinterließ, ist immens: 3.600 Werke, komponiert in 86 arbeitsreichen Lebensjahren mit zahllosen Engagements als Musiker und Komponist. Georg Phillip Telemann war beliebt in seiner Zeit. Dennoch scheint er heute neben anderen Barock-Komponisten wie Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel in den Hintergrund zu geraten. Zu Unrecht, finden Stefan Emanuel Knauer, Kantor der Pfarrei Christkönig, und Manfred Bühl, Sänger, Organist und Chorleiter. Genau 250 Jahre nach seinem Tod widmeten sie Telemann daher ein Konzert.

Knauer (Orgelpositiv) und Bühl (Bassbariton) gestalteten das Konzert am Sonntag in der Turmhalle der St. Lambertus Kirche mit Johanna Brinkmann (Violine) und Lutz Heiwolt (Viola da Gamba). Gemeinsam präsentierten die Musiker ein abwechslungsreiches Programm.

Gleich im ersten Stück, der Kantate "Entzückende Lust", verbreiteten die Musiker den unverkennbaren Klang des Barock. In den Arien erklangen die lebhaften Melodiestimmen von Bassbariton und Viola da Gamba, stets untermalt vom Basso Continuo. Im Recitativo trat dann der Gesang allein in den Vordergrund.

Auch mit Instrumentalmusik überzeugten die Musiker in unterschiedlichen Formationen oder Soli. Vor allem das "Trio h-moll" zeigte Telemanns Spiel mit Melodien. Violine und Viola da Gamba spielten zunächst abwechselnd, dann gemeinsam teils heitere Melodien.

Virtuos zeigten sich die Musiker dieser beiden Instrumente auch in Soloauftritten. Brinkmann bot die "Fantasia Es-Dur" dar und Heiwolt spielte die "Fantasia F-Dur". Verstärkt wurde der Eindruck des Publikums von diesen und allen anderen Stücken durch die gute Akustik in der Turmhalle. Der leichte Hall ließ die einzelnen Töne regelrecht ineinanderfließen.

Die Kantate "Erquicktes Herz, sei voller Freuden" zeigte im Wechsel von Aria und Recitativo erneut die musikalische Vielfalt von Telemanns Werken. Die Aria "Erwäge, sichrer Mensch mit Beben" aus der Kantate "Kein Vogel kann im Fliegen" boten die Musiker nicht nur im Programm, sondern noch einmal als Zugabe für das begeisterte Publikum dar.

Es sei ihnen vor allem darum gegangen, Telemanns Werk zu würdigen, erklärten die beiden Initiatoren. "Telemanns Stücke werden manchmal als wenig anspruchsvoll angesehen", sagte Bühl, dabei habe er in seinen Werken eine große stilistische Vielfalt geschaffen. "Vor allem für die Kirchenmusik hat er wichtige Stücke komponiert", ergänzte Knauer.

Nicht nur die Musiker waren im Anschluss an das Konzert wohl davon überzeugt, dass Telemann mehr Aufmerksamkeit gebührt - auch über seinen 250. Todestag hinaus.

(lado)
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