Fotos Thema Verkehrsplanung: Das sagen die Landtagskandidaten
In Vorbereitung auf die Landtagswahl am 13. Mai haben wir die Landtagskandidaten aus dem Kreis gefragt: In welche Maßnahmen der Verkehrsinfrastruktur und des Städtebaus muss das Land dringend investieren? Die Antworten sehen Sie auf den folgenden Seiten.
In welche Maßnahmen der Verkehrsinfrastruktur und des Städtebaus muss das Land dringend investieren?
Dr. Gerd Hachen (CDU): Zunächst die Defizite: Rot-Grün wollte als Opposition eine Milliarde Euro für die Wohnbauförderung in der Verfassung verankern. In der Regierung wurden die Mittel aber um 15 Prozent auf 850 Millionen Euro reduziert. Gleichzeitig wurden 33 Millionen Bundesmittel für Wohnbauförderung nicht abgerufen. Die CDU will den Ausbau von Autobahnen und Landstraßen mit Augenmaß fortsetzen, um das Verkehrschaos nicht eskalieren zu lassen. Rot-Grün dagegen wollte 45 Prozent aller Bundesfernstraßenprojekte und 68 Prozent aller Landstraßenvorhaben mit einem Schlag streichen. Für den Kreis Heinsberg konnte die Streichung wichtiger Projekte wie der B 221, der L 117 oder der L 364 durch unsere Intervention gerade noch gestoppt werden. Das Land braucht die Schienenanbindung zu den großen Seehäfen und muss die A-52-Variante des Eisernen Rheins gegenüber dem Bund offensiver vertreten. Auch brauchen wir auf der Strecke Aachen-Gladbach ein drittes Gleis für den Güterverkehr.
In welche Maßnahmen der Verkehrsinfrastruktur und des Städtebaus muss das Land dringend investieren?
Tino Pakusa (FDP): Die FDP setzt sich für einen bedarfsgerechten Ausbau des Straßennetzes, notwendigen Spurenausbau und die zügigere Umsetzung von Baustellen ein. Das verringert Staus, entlastet die Anwohner chronisch verstopfter Orte und schont durch Verringerung von Abgasen die Umwelt. Statt des von den Grünen geforderten einheitlichen Tempolimits von 120 km/h für NRW setzt die FDP auf intelligente Verkehrsleitsysteme, die zu fließendem Verkehr beitragen. Auch der Schienenpersonenverkehr bedarf der umfassenden Modernisierung. Züge sind überwiegend überfüllt, oftmals verspätet oder fallen aus. Den Missständen hat Rot-Grün tatenlos zugesehen. Die FDP will die Qualität des öffentlichen Verkehrs umfassend erhöhen. Dies ist nur möglich, wenn es einen fairen Wettbewerb unter den Anbietern gibt und Verkehrsleistungen konsequent ausgeschrieben werden. Das bedeutendste Eisenbahnprojekt, der Rhein-Ruhr-Express muss so bald wie möglich realisiert werden.
In welche Maßnahmen der Verkehrsinfrastruktur und des Städtebaus muss das Land dringend investieren?
Ruth Seidl (Grüne): Damit Menschen auch im Alter selbstbestimmt leben können, soll künftig die generationengerechte Gestaltung der Wohnquartiere mit einer umfassenden Versorgungsstruktur statt eines weiteren Ausbaus von Groß- und Sondereinrichtungen vorangetrieben werden. Wir wollen den ÖPNV ausbauen und die Teilhabe von allen Menschen an dieser Form der Mobilität fördern. Der Erhalt von Straßen und Brücken hat Vorrang vor Neubau. Im Autobahnbereich wollen wir uns auf die Beseitigung von Engpässen, die Entflechtung von Autobahnknoten, die Nutzung von Seitenstreifen in den Hauptverkehrszeiten und eine bessere Telematik konzentrieren. Wir wollen den Radverkehr in den Städten aber auch im ländlichen Raum stärken, mehr Radwege bauen und auch Radschnellwege zu den Mittel- und Oberzentren anlegen. Moderne Fahrradabstellanlagen gehören an die Schnittstellen zum ÖPNV.