Erkelenz Über den "göttlichen" Musikgenuss

Erkelenz · Wolfram Goertz gastierte mit seinem Programm "Die Charts des lieben Gottes" im Alten Rathaus. Mit seiner bunten Playlist überraschte er ein ums andere Mal.

Welche Musik hört eigentlich der liebe Gott? Wann dreht er die Lautsprecher voll auf, wozu tanzt er - und was mag wohl zur Entspannung im himmlischen Wohnzimmer laufen? Diese Fragen stellte RP-Redakteur Dr. Wolfram Goertz am Donnerstag, als er mit seinem Hörabend "Die Charts des lieben Gottes" im Alten Rathaus in Erkelenz gastierte.

Goertz brachte 14 Musikstücke mit, die in der Plattensammlung des lieben Gottes ganz bestimmt nicht fehlen dürfen. Die einzelnen Lieder moderierte er charmant, witzig und stets mit einem kleinen Augenzwinkern an und erklärte, warum dieses oder jenes Lied dem lieben Gott ganz sicher gefallen würde. Ganz nebenbei "fütterte" er die Zuhörer zu jedem Stück mit musikalischem Hintergrundwissen in mundgerechten Häppchen, wodurch er sie die Stücke nicht nur hören, sondern auch erleben und verstehen ließ.

Die "göttlichen" Charts stammten dabei aus denkbar unterschiedlichen Jahrhunderten und Musikrichtungen. Dazu gehörten Choräle und Klassiker wie Edvard Griegs berühmte "Morgenstimmung" oder Händels "Hallelujah". Auch Leonard Cohens Interpretation des "Hallelujah" war mit von der Partie, allerdings nicht in der weithin bekannten Version, sondern gesungen von der Dänin Caecilie Norby in Begleitung von Lars Danielsson am Kontrabass. Den nächsten Song leitete Wolfram Goertz folgendermaßen ein: Die Zuschauer sollten sich vorstellen, wie verblüfft der liebe Gott war, als er beim Surfen im Internet auf einen anderen Gott stieß, der sogar einen Vornamen hat - an dieser Stelle war für einige im Publikum bereits klar, was da noch kommt. Schließlich geht es in Karel Gotts "Biene Maja" ja auch um Schöpfung, also lachten die Zuschauer und wippten oder sangen beschwingt mit. Von "Domine Deus", einem Ausschnitt aus der unvollendeten Messe in c-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart, wurde ein weiterer überraschender Bogen über Jan Delays "Sankt Pauli" und Petula Clarks Version von "I don't know how to love him" aus dem Musical "Jesus Christ Superstar" zurück zu Johann Sebastian Bach und weiteren Interpreten geschlagen.

Die Veranstaltung, die vom Heimatverein der Erkelenzer Lande mitorganisiert wurde, war komplett ausverkauft. Wolfram Goertz, der zum dritten Mal mit einem Hörabend in Erkelenz auftrat, schenkte den rund 130 Gästen im Rathaus einen unbeschwerten Abend mit viel Gelächter und Musik, die ab und zu auch zum Nachdenken anregte. "Es gefällt mir, Musik aus unterschiedlichen Stilen und Epochen zu mixen und die Zuschauer damit zu überrumpeln", sagte Goertz mit einem Lachen. "Mit dem Thema ,Gott' und der Musik lässt sich sehr gut spielen, und das Tolle an den Hörabenden ist, dass ich das Publikum vor mir habe und die Reaktionen in den Gesichtern ablesen kann", fuhr er fort. "Mein Ziel ist es, jeden im Publikum zu erreichen, zu inspirieren und ihm etwas mit auf den Weg zu geben."

(kasc)
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