Erkelenzer Land Unwetter sorgt für Chaos

Erkelenzer Land · Sintflutartiger Regen und kräftige Windböen ließen am Dienstagabend Bäume umknicken und Keller volllaufen. Die Bahnstrecke zwischen Erkelenz und Geilenkirchen bleibt gesperrt. Rettungskräfte hatten alle Hände voll zu tun.

21. Juli 09: Hagelkörner legen Autobahnverkehr lahm
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Mit Sturm und Hagel tobte am Dienstagabend das Unwetter über das Erkelenzer Land und sorgte für beträchtlichen Schaden. Der folgenschwerste Vorfall: Zwischen Baal und Lindern stürzte gegen 20 Uhr ein Baum auf die Oberleitung der Bahn — und ein Güterzug fuhr hinein. Der Lokführer wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Wie die Deutschen Bahn mitteilt, bleibt die Strecke zwischen Erkelenz und Geilenkirchen bis mindestens Freitagmittag gesperrt.

In Erkelenz fielen zentimeterdicke Eisstückchen vom Himmel. Durch Immerath (neu) wirbelte eine Windhose. Von kurz nach 20 Uhr bis fast ein Uhr nachts war die Erkelenzer Feuerwehr am Dienstagabend mit allen 18 Löschgruppen und 151 Einsatzkräften beschäftigt, auch die Mitarbeiter des Baubetriebshofs waren im Einsatz. Abgerissene Äste, umgestürzte Bäume und überflutete Keller beanspruchten die Einsatzkräfte, verletzt wurde zum Glück niemand.

Besonders betroffen war nach Einschätzung von Feuerwehrchef Wolfgang Linkens die Innenstadt. Insgesamt rückten die Wehrleute 57-mal aus. Auch an der Glück-auf-Straße stürzte ein Baum auf die Oberleitung der Bahn. In der überfluteten Unterführung Mühlenstraße blieben zwei Autos stecken. Im Oerather Mühlenfeld musste die Feuerwehr die Drehleiter einsetzen: Bewohner eines Hauses hatten vergessen ein Dachfenster zu schließen, bevor sie das Haus verließen. Nachbarn bemerkten das offenen Fenster und riefen die Feuerwehr, die es von außen schloss. "Drinnen sah es aus wie im Schwimmbad", sagt Linkens — der auf solche, durch Nachlässigkeit verursachte Einsätze gerne verzichten würde. Beim letzten Einsatz um 0.45 Uhr mussten die Feuerwehrleute Bäume an der Lövenicher Kirche fällen: Sie drohten auf das Dach der Kirche zu fallen.

Ein ähnlicher Einsatz folgte dann gestern Vormittag am Krankenhaus. Dort hatten Passanten Alarm geschlagen, weil an einem über 20 Meter hohen stattlichen Baum Äste gefährlich lose hingen. Feuerwehr und Bauhof mussten die Krone des stark beschädigten Baums kappen. Die Goswinstraße war zwischen Krankenhaus und Kreuzung Aachener Straße lange gesperrt. Auch an anderen Stellen in der Stadt waren die Umwetterfolgen unübersehbar. Vor allem an der Westpromenade, am Burgplatz und am haben Sturm und Hagel zahlreiche Bäume schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Mitarbeiter des Baubetriebshofs waren lange mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.

Auch die Hückelhovener Feuerwehr musste sich am Dienstagabend mit zahlreichen umgestürzten Bäumen beschäftigen, der größte Einsatz war der an der Bahnstrecke. Bis 23 Uhr rückte die Wehr mit rund 100 Leuten 30-mal aus. Insgesamt sei es aber glimpflich abgelaufen, hieß es aus der Leitstelle.

Land unter in Wassenberg

Landunter hieß es in Wassenberg: Dort war die gesamte Wehr mit 60 Mann im Einsatz. Schwerpunkt war die Innenstadt mit zahlreichen überfluteten Straße und voll gelaufenen Kellern. 50 Einsätze fuhren Feuerwehrchef Holger Röthling und seine Kollegen.

Ruhig blieb es dagegen in Wegberg, wo es zwar heftig schüttete, der Schaden aber offenbar gering blieb: Einen einzigen Einsatz verzeichnete die Feuerwehr.

(RP)
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