Erkelenz Venrather Katholiken sind "maßlos enttäuscht"

Erkelenz · Sie haben die Entscheidung zur Pfarrfusion mitgetragen, mussten sie mittragen – ihrer Wut und ihrer Enttäuschung machen Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat von St. Valentin Venrath in einem Brief an ihre Mit-Katholiken und mit einer Stellungnahme für die Presse jetzt aber Luft.

Sie haben die Entscheidung zur Pfarrfusion mitgetragen, mussten sie mittragen — ihrer Wut und ihrer Enttäuschung machen Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat von St. Valentin Venrath in einem Brief an ihre Mit-Katholiken und mit einer Stellungnahme für die Presse jetzt aber Luft.

Grund für die starken Emotionen, die nach Wassenberg und Wegberg in den vergangenen Wochen auch Erkelenz erreicht haben, sind die massiven Strukturveränderungen im Bistum Aachen. Im Zuge dessen haben haben die Gremien der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Maria und Elisabeth, zu der auch St. Valentin gehört, vorige Woche beschlossen, dass die elf GdG-Gemeindenzu einer Gemeinde St. Maria und Elisabeth fusionieren und einen Kirchengemeindeverband mit der zweiten Erkelenzer GdG, St. Thomas Morus bilden. Vorausgegangen war zunächst die Anordnung des Bischofs, dass alle Erkelenzer Pfarren zu einer Mega-Gemeinde verschmelzen sollten, die dann von der Variante abgelöst wurde, dass es zwei fusionierte Pfarren aus den GdGs geben wird.

Was die Venrather so maßlos enttäuscht, schreibt Kirchenvorstandsmitglied Peter-Josef Gormanns, sei Dreierlei: Erstens das Vorgehen von Bischof Mussinghoff, der den Gemeinden "innerhalb weniger Wochen eine Entscheidung aufzwingt, die wir in dieser Form nicht vertreten können". Zweitens das Verhalten der GdG St. Thomas Morus. "Das Verfahren wäre nicht in Gang gesetzt worden, wenn diese GdG sich entschieden hätte, dem Kirchengemeindeverband, den unsere Gemeinden vor einigen Jahren gegründet hatten, beizutreten", schreibt Gormanns. Die einzelnen Pfarren wären erhalten geblieben.

Und schließlich ärgern sich die Venrather über das Verhalten ihres eigenen Pastoralteams, also der Leitung der GdG St. Maria und Elisabeth. Sie seien am 8. Juli erstmals über die Fusionsanordnung informiert worden, sagen die Venrather. Die Versammlung vorige Woche sollte eine Informationsveranstaltung sein, doch stattdessen stand die Entscheidung über die Fusion an.

"Wir haben sehr vehement unseren Standpunkt vertreten, dass man nicht so einfach mal eben über die Auflösung der Gemeinden abstimmen kann. Doch leider sind wir mit unserer Meinung gescheitert. Die Mitglieder des Pastoralteams und auch ein Teil der Gemeinden sahen sich nicht in der Lage, dem massiven Druck des Bischofs zu widerstehen", schreiben die Venrather. Mit dem Schritt in die Öffentlichkeit wollen sie zeigen, "dass wir nicht freiwillig gehandelt haben."

(RP)
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