Erkelenz Verschiedene Wege zur Pfarrfusion

Erkelenz · Auf unterschiedliche Art verschmelzen die beiden Erkelenzer GdGs: Bei St. Thomas Morus fusionieren die vier Dorfpfarren in die Stadtpfarre St. Lambertus, bei St. Maria und Elisabeth bilden elf Pfarren eine ganz neue Pfarre. Gegen die Fusionen hat sich nur Houverath ausgesprochen.

Morgen tagt der Priesterrat des Bistums Aachen. Auf der Tagesordnung steht vor allem eines: die Umsetzung der von Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff gewünschten Strukturreform zum 1. Januar 2010. Dazu wird der Priesterrat dem Bischof konkrete Empfehlungen aussprechen.

Für die Erkelenzer Pfarren ist der Weg aber bereits klar: Die beiden Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) St. Thomas Morus (16 000 Katholiken) und St. Maria und Elisabeth (10 000) fusionieren jeweils zu nur noch einer Pfarre, bilden gemeinsam die GdG Erkelenz und gründen den neuen Kirchengemeindeverband (KGV) Erkelenz.

"Kein böses Wort"

Die Fusion wickeln die beiden GdGs dabei sehr unterschiedlich ab — was wohl auch an ihren Strukturen liegt. Denn die Stadtpfarre St. Lambertus Erkelenz hat mit rund 11 000 Gemeindemitgliedern mehr als die GdG St. Maria und Elisabeth insgesamt. Daher wird in St. Thomas Morus wie folgt verfahren: Die vier Dorfpfarren jeweils in St. Lambertus hinein — folglich heißt die Fusionspfarre auch St. Lambertus Erkelenz. Dagegen lösen sich bei St. Maria und Elisabeth alle elf Pfarren auf und bilden eine komplett neue Pfarre. Die wird wie die GdG heißen und ihren Sitz in Kückhoven haben. Alle weiteren Kirchen werden nach der Fusion den Status einer Filialkirche haben — bei beiden GdGs.

Das Gemeindeleben vor Ort wird aber weitergehen — das betonen auch die beiden leitenden Pfarrer Werner Rombach (Thomas Morus) und Franz-Josef Semrau (Maria und Elisabeth). "Von Resignation ist bei uns keine Spur, es herrscht auch in den Dorfpfarren vielmehr Aufbruchstimmung", sagt Rombach. Die Fusionsgespräche der vorigen Wochen seien sehr konstruktiv gelaufen: "Da hat es kein böses Wort gegeben, wurde geduldig diskutiert. Wir sind sehr froh, das so friedlich geregelt zu haben." Bis auf Houverath hätten sich alle weiteren Gemeinden für die Fusion ausgesprochen. Rombach: "Im Grunde liegen die Pläne dafür schon seit anderthalb Jahren in der Schublade."

Einstimmig votierten die elf Pfarren von Maria und Elisabeth für die Fusion: "Alle Gremien tragen diese mit", sagt Semrau. Den vergangene Woche erschienenen offenen Brief von Venraths Kirchenvorstandsmitglied Peter-Josef Gormanns (darin wird auch das Vorgehen des eigenen Pastoralteams kritisiert) bezeichnet Semrau als "unverschämt, weil er außer Acht lässt, was im letzten halben Jahr gelaufen ist." So habe der Bischof bereits im Januar den Gemeinden die gewünschte Strukturreform mitgeteilt.

(RP)
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