Erkelenz Vielfalt für junggebliebene Ältere

Erkelenz · Pflegebedürftigkeit und Altersgebrechen spielten nur am Rande eine Rolle bei der Messe "Plan 50+", die mit ihrem Angebot in der Stadthalle Erkelenz jetzt vor allem die "jungen Älteren" im Blick hatte. Offenbar ein Konzept mit Zukunft.

 Von Reisetipps bis hin zum Kosmetikangebot reichte die Palette. Gesundheit, Fitness und Freizeit, aber auch Hilfen bei eingeschränkter Mobilität gehörten zum Angebot der Aussteller bei "Plan 50+" in der Stadthalle.

Von Reisetipps bis hin zum Kosmetikangebot reichte die Palette. Gesundheit, Fitness und Freizeit, aber auch Hilfen bei eingeschränkter Mobilität gehörten zum Angebot der Aussteller bei "Plan 50+" in der Stadthalle.

Foto: Jörg Knappe

Bernd Roebers will nicht "das Rad neu erfinden", wie er selbst sagt. Seniorenmessen sind nicht neu in der Region. Dennoch hat sich der Versicherungsmakler aus der Erka-Stadt entschlossen, Aussteller für eine Teilnahme zu gewinnen.

Für zwei Tage wurde die Erkelenzer Stadthalle zum Treffpunkt der 27 Teilnehmer und zahlreicher Besucher, die sich vom Konzept "Plan 50+" angesprochen fühlten. Roebers hatte für einen bunten Branchenmix gesorgt: Themenbereiche wie Gesundheit und Fitness, Informatik und Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, Ferien und Freizeit sowie Mobilität wurden abgedeckt. Zeigen, "dass das Alter kein Handicap ist, sondern eine Chance, um aktiv am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen", so der Organisator, habe man sich dabei zur Aufgabe gemacht. Kosmetik-Angebote, Informationen zu Kreuzfahrten und anderen speziellen Reisen für Urlauber mit Handicap oder Pflegestufe waren in der Stadthalle ebenso zu finden wie ein Sanitätsfachgeschäft und ein Akustiker, der zu kostenlosen Hörtests einlud. Und dennoch: "Häusliche Pflege oder Inkontinenz gehören für die angesprochene Zielgruppe noch nicht zu den Themen", unterstrich Roebers. Stattdessen eher schon Bewegungstraining durch Tanz, vorgestellt vom Studio "Ballett und Bewegung" Erkelenz/Düsseldorf.

Bürgermeister Peter Jansen eröffnete die erste Erkelenzer Seniorenmesse gemeinsam mit Bernd Roebers, der Wert auf barrierefreie Zugänge legte, auch zum Vortragsbereich. "Wird die Ausstellerzahl in Zukunft größer, können die Referenten immer noch auf die Bühne ausweichen."

Informiert wurde im gut besuchten Vortragsraum unter anderem über Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, Yoga, Kreuzfahrten oder barrierefreies Wohnen. "Zukunft braucht Erfahrung" - so hatte Bernd Tuchen als Referent der Bonner Ehrenamtler-Initiative SES (Senior-Experten-Service) seinen Vortrag umschrieben. Auszubildenden in Schwierigkeiten werde ebenso geholfen wie Firmen mit Problemen, erläuterte Tuchen. Das Engagement der Pensionäre mit Know-how beschränkt sich dabei keineswegs nur auf die Bundesrepublik. Selbst in Lateinamerika, Asien und Afrika sind die Senior-Experten im Einsatz. "Ich habe einige gute Gespräche geführt", zeigte sich Tuchen zufrieden mit der Besucher-Resonanz. "Hilfe zur Selbsthilfe" lautet das Angebot des SES.

Den wachsenden Bedürfnissen der sogenannten "Best Ager" wolle er mit der neuen Seniorenmesse in Erkelenz Rechnung tragen, so betonte Veranstalter Roebers. Denn: "Die Idee ist ja nicht neu; viele haben bereits erkannt, dass es sich hierbei um die einzige noch wachsende Zielgruppe handelt."

Die Erkelenzer Seniorenmesse soll keine Eintagsfliege sein. Ob sie künftig jährlich stattfinde, werde er noch überlegen, sagt der Organisator. Sein Wunsch sei es, dabei vor allem Teilnehmer aus der Region zu finden.

(cb)
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