Erkelenz Volksbank Erkelenz geht in Fusionsgespräche

Erkelenz · Die Sondierung einer Fusion von Volksbank Erkelenz und Volksbank Mönchengladbach ist positiv verlaufen. Jetzt wird der nächste Schritt getan.

 Dr. Veit Luxem, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Erkelenz, soll, wenn im Juni die Vertreterversammlungen zustimmen, Vorsitzender der fusionierten Volksbank Mönchengladbach werden.

Dr. Veit Luxem, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Erkelenz, soll, wenn im Juni die Vertreterversammlungen zustimmen, Vorsitzender der fusionierten Volksbank Mönchengladbach werden.

Foto: Volksbank Erkelenz (Archiv)

Die Volksbank Erkelenz und Volksbank Mönchengladbach haben, nachdem die Sondierungsgespräche positiv verlaufen sind, konkrete Fusionsverhandlungen aufgenommen und erste Vereinbarungen getroffen. Darüber informiereten sie gestern in einer Pressemitteilung. Danach soll das neue gemeinsame Institut - vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreterversammlungen im Juni - Volksbank Mönchengladbach heißen. Die Namen Volksbank Erkelenz und Volksbank Willich bleiben zusätzlich erhalten. Der Vorstand wird zunächst mit fünf und ab April 2018 mit drei Mitgliedern besetzt sein und in Mönchengladbach und Erkelenz sitzen.

Die Sondierungsgespräche sind absolviert, Mitarbeiter und Vertreter über die Ergebnisse informiert, Aufsichtsräte und Vorstände haben bereits getagt, nun wird die Verschmelzung der beiden Kreditgenossenschaften konkret. Sie soll im Laufe des Jahres erfolgen, rückwirkend zum Bilanzstichtag 1. Januar 2017. In vielen Punkten seien die Verantwortlichen während der Sondierungsphase schnell zu guten Einigungen gekommen, so dass der Schritt zur Fusionsverhandlung leichtfalle, erklärte Dr. Veit Luxem, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Erkelenz. Es habe sich außerdem gezeigt, dass sich für die fusionierte Bank ein klares Konzept gestalten lasse. Außerdem von Bedeutung sei die Namenswahl gewesen: "In allem, so auch beim Namen, ist es wichtig, dass wir unsere Wurzeln nicht verlieren." Heißen soll das Institut künftig Volksbank Mönchengladbach, in Erkelenz wird es aber "Volksbank Erkelenz, Niederlassung der Volksbank Mönchengladbach" lauten, genauso soll mit Willich verfahren werden. "Oft scheitern Fusionen an der Frage des Namens", erläuterte Franz Dierk Meurers, Vorstand der Volksbank Mönchengladbach. "Der Name ,Volksbank Mönchengladbach' etwa würde in Wegberg nicht funktionieren." Damit sich die Kunden weiter regional abgeholt wissen, werden die Niederlassungen im Genossenschaftsregister separat eingetragen - "das wurde schon 2005 bei der Fusion mit Willich so gehandhabt", sagte Meurers. Aufnehmende Bank ist die Gladbacher Volksbank, weil das für die Grunderwerbsteuer maßgebliche Anlagevermögen bei ihr um ein Drittel höher ist als das der Volksbank Erkelenz.

"Die Portfolien beider Banken ergänzen sich gut", sagte Meurers. Durch die Fusion entstehe am linken Niederrhein "fast die größte" Genossenschaftsbank: mit dann 440 Mitarbeitern, 25.000 Mitgliedern, 85.000 Kunden und einer Bilanzsumme von 1,8 Milliarden Euro. Das ist mehr als die Volksbank Düsseldorf-Neuss, mehr als Krefeld, mehr als Heinsberg. Zur Fusion habe man sich entschieden, um auch künftig aus einer "Position der Stärke" heraus agieren zu können. "Es geht um die nachhaltige Existenz", sagte Meurers. "Mit der neuen Größe sind wir im nächsten Spiel der Fusionen nicht die Kleinsten."

Denn dieses geht munter weiter - allein für 2017 seien im Genossenschaftssektor 75 Fusionen vorgesehen, sagte Meurers. Eine Fusion von solchem Ausmaß müsse man aber auch erst einmal "kulturell verarbeiten" - bis 2020 sei etwas Vergleichbares in dieser Größenordnung dann nicht mehr möglich. Kleinere Partner in der Region gibt es aber noch in ausreichender Zahl.

Fusionsbedingte Kündigungen soll es laut Pressemitteilung nicht geben, wohl aber könnte die Gesamtmitarbeiterzahl in den nächsten drei bis vier Jahren durch Fluktuation und altersbedingtes Ausscheiden sinken. Synergieeffekte ergäben sich hauptsächlich im Backoffice. Gekürzt wird auch im dann gemeinsamen Vorstand: Mit drei Erkelenzer und zwei Gladbacher Mitgliedern geht es in die Fusion, altersbedingt wird neben einem Mönchengladbacher auch das Erkelenzer Mitglied Rainer Corsten zeitnah ausscheiden. Dem Vorstand des fusionierten Hauses werden am Ende Dr. Veit Luxem (Erkelenz, Vorsitzender), Franz Dierk Meurers (Mönchengladbach) und Josef Brück (Erkelenz) angehören. Der neue Aufsichtsrat soll aus jeweils sechs Mitgliedern jeder Fusionsbank bestehen; den Vorsitz bekommt ein Mönchengladbacher Mitglied, die Stellvertreter werden aus Erkelenz und Willich sein.

Alle weiteren Fragen - zu Kontonummern etwa - werden noch diskutiert. Aber, betont Luxem: "Unsere Kunden sollen in der Nutzung von Bankdienstleistungen nichts von einer Fusion spüren." Auch sei es wichtig, dass die Vorstände künftig weiter vor Ort anzutreffen seien: "Ich behalte auch ein Büro in Erkelenz." Unverändert fortsetzen wolle das Institut sein Engagement für die und in der Region, wozu beispielsweise die Vereinsförderung gehört.

(RP)
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