Erkelenz Vor Einbrechern schützen

Erkelenz · Wolfgang Ulbrich vom Heinsberger Kommissariat Vorbeugung reist durch den Kreis, um Tipps zu geben, wie man sein Haus oder seine Wohnung vor ungebetenen Gästen schützen kann. Gestern machte er in Erkelenz Station.

Dunkle Jahreszeit — Zeit der Einbrecher. Das ist auch im Kreis Heinsberg so. "Von Oktober bis März ist die Einbruchsquote deutlich höher als in den anderen Monaten", sagte Kriminalhauptkommissar Wolfgang Ulbrich vom Heinsberger Kommissariat Vorbeugung gestern an seinem Infostand im Rathaus.

Auf Stellwänden gab's Tipps und Infos, wie einbruchgefährdete Türen und Fenster sicherer gemacht werden können — und Ulbrich verteilte nicht nur Broschüren an die Besucher, sondern stand Rede und Antwort.

So zum Beispiel Franz Leu. Der Venrather war im Februar selbst Opfer eines Einbruchs geworden, als auch die Nachbarn nicht zuhause waren. Auch die installierte Technik habe den Einbruch nicht verhindern können.

"Vom Bewegungsmelder samt Scheinwerfer haben die Täter das Kabel rausgerissen." Das habe er ersetzt und auch einen weiteren Melder angebracht. "Und dessen Kabel liegt versteckt." Gerne würde er eine Alarmanlage auf dem Dach installieren. "Mit einem Heulton und rotem Licht. So was gibt's, doch unter 1000 Euro ist das nicht zu bekommen."

Durch die Terrassentür

Zu den ersten Besuchern am Morgen gehört auch Dieter Vauk. Der Erkelenzer hatte vor vier Wochen unliebsamen "Besuch" bekommen, als er im Urlaub war. "Die Nachbarn waren zwar täglich da und haben die Rollläden hoch und runter gezogen, doch das hat die Einbrecher auch nicht abgehalten." Die kamen über die Terrassentür.

"Das ist in der überwiegenden Zahl der Fälle so", sagt Ulbrich. Die Tür hat Vauk ersetzt. "Die neue soll auch den Sicherheitsanforderungen entsprechen. Die Versicherung hat den Schaden zwar ersetzt, doch man hatte den Ärger am Hals. Und was bleibt, ist das ungute Gefühl, wenn man nun das Haus verlässt."

Genau das kennt der Kriminalhauptkommissar zur Genüge: "Die psychischen Folgen eines Einbruchs sind häufig gravierender als der materielle Schaden." Vauk nickt — und geht mit Broschüren eingedeckt nach Hause. "Vieles habe ich ja schon gewusst, doch es war gut, sich mal direkt vor Ort informieren zu können."

Und Ulbrich selbst, der gestern Abend zum Thema auch noch in der Leonhardskapelle referierte, ist zufrieden: "Das Interesse ist groß." Und: "Auch wenn das subjektive Empfinden etwas anderes sagen mag: Wir haben im Kreis keine Einbruchs-Brennpunkte — da spricht die Statistik eine klare Sprache." Und auch signifikante Unterschiede zwischen Dorf und Stadt gebe es nicht: "In Dörfern wird genauso häufig eingebrochen wie in Städten. Dörfer sind nicht sicherer."

(RP)
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