Erkelenz Wege aus der Ess-Störung aufzeigen

Erkelenz · Derzeit besuchen viele Schulklassen eine Wanderausstellung über Ess-Störungen im Alten Rathaus in Erkelenz. Für morgen Abend werden Eltern zu einem informativen Abend mit Gedankenaustausch eingeladen.

 Die Organisatorinnen der Wanderausstellung "Klang meines Körpers" begrüßten zur Eröffnung den Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen. Morgen sind Eltern zu einem Informationsabend eingeladen.

Die Organisatorinnen der Wanderausstellung "Klang meines Körpers" begrüßten zur Eröffnung den Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen. Morgen sind Eltern zu einem Informationsabend eingeladen.

Foto: Jürgen Laaser

Ein Thema, das in der Gesellschaft angekommen, aber dennoch oft verschwiegen wird, ist die Ess-Störung bei Jugendlichen. Darauf wies Bürgermeister Peter Jansen hin, als er im Alten Rathaus die Ausstellung "Klang meines Körpers" eröffnete, für die der beim Kreisgesundheitsamt angesiedelte Arbeitskreis Ess-Störungen verantwortlich zeichnet. Ess-Störungen seien nach wie vor ein großes Thema und vielfältig belegt, sagte Jansen. Meist steckten große Probleme der Betroffenen mit der eigenen Identität und Wertigkeit dahinter.

Zum dritten Mal hat der Arbeitskreis der psychosozialen Arbeitsgemeinschaften im Kreis Heinsberg die Ausstellung "Klang meines Körpers" in das Kreisgebiet geholt. Allerdings gibt es, nach den Ausstellungen in Geilenkirchen und Heinsberg in Erkelenz eine Neuheit. "Zum ersten Mal wird es im Rahmen dieser Ausstellung einen Elternabend geben", informierte Elke Bodewein, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkelenz. Am Mittwoch, 27. September, können sich von 19 bis 20.30 Uhr Eltern über Ursachen, Folgen, Vermeidung und Behebung von Ess-Störungen bei Jugendlichen informieren. Ferner lädt dieser Abend zu einer Wertediskussion ein, um Jugendliche in dieser turbulenten Lebensphase unterstützend begleiten zu können und Ess-Störungen gemeinsam vorzubeugen.

"Dieser Abend ist für die Öffentlichkeit bestimmt", betonte die Gleichstellungsbeauftragte. Ansonsten ist die noch bis zum 29. September aufgebaute Ausstellung Gruppenführungen vorbehalten. "Nachdem wir mit allen Schulen in der Region Kontakt aufgenommen haben, sind durchweg alle Tage mit Schulklassen belegt", sagte die Mitveranstalterin.

Diese Ausstellung gibt allen Jugendlichen und Interessierten die Möglichkeit, sich auf eine besondere Art mit dem Thema Ess-Störung auseinanderzusetzten, warum es dazu kommt, wie sie sich auswirkt, wie sie behoben werden kann. "Der Blick soll sich nicht auf die Krankheit richten, sondern auf die Jugendlichen als Menschen voller Lebenshunger und schöpferischem Potenzial", erklärte die Oecotrophologin Angelika Exner-Wille aus Erkelenz. "Positive und lebensbejahende Botschaften werden vermittelt, die Wege aus der Ess-Störung aufzeigen."

Die Idee zur Ausstellung "Klang meines Körpers" war im Jahr 2006 in Bamberg im Rahmen einer musiktherapeutischen Gruppenbehandlung entstanden. Ursprünglich wurde die Ausstellung von fünf betroffenen jungen Frauen entwickelt, nunmehr ist sie um das Schicksal eines jungen Mannes erweitert worden. Die Betroffenen der Ess-Störungen geben sehr persönliche und tiefe Einblicke in die eigene Gefühls- und Gedankenwelt in Form von Texten, Bildern und Musik. Schulklassen erleben diese derzeit im Alten Rathaus in Erkelenz.

(kule)
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