Erkelenz Weihnachtliches Ambiente entfaltet Reiz

Erkelenz · Das Adventsdorf rund ums Alte Rathaus in der Nachfolge des bisherigen Adventsmarkts kam gut an in Erkelenz. Unter mittelalterlichen Bedingungen lagerten in nebliger Winterkälte Wikinger und Handwerksvolk an der Burg.

 Schmied Ferdl fachte beim Mittelalterlichen Markt sein Feuer an.

Schmied Ferdl fachte beim Mittelalterlichen Markt sein Feuer an.

Foto: Ruth Klapproth

Bekanntes, größtenteils in veränderter Form, präsentierte die Erkelenzer Innenstadt am ersten Advents-Wochenende: Der Heimatverein der Erkelenzer Lande führte im Alten Rathaus seine 27. Bücherbörse durch, die Freunde der Burg luden zu ihrem fünften mittelalterlichen Markt ein, und rund ums Alte Rathaus hatte zum ersten Mal ein Adventsdorf in der Nachfolge des bisherigen Adventsmarkts geöffnet. Obendrein lockte der verkaufsoffene Sonntag die Gäste in die Stadt.

 Eine ungarische Korbflechterin ließ sich bei ihrer geschickten Arbeit zuschauen.

Eine ungarische Korbflechterin ließ sich bei ihrer geschickten Arbeit zuschauen.

Foto: Ruth Klapproth

Bereits bei der Eröffnung und auch am ersten Abend konnte das Adventsdorf Erkelenz unter dem Motto "Tradition und Markt" einen guten Besucherandrang verzeichnen. Der Andrang setzte sich am Samstag und Sonntag fort. Das winterliche Ambiente mit dem großflächig überdachten Bereich und dem dank Holzspäne isolierten Untergrund verfehlte seinen Reiz nicht, zumal es zum Angebot rund um Glühwein und andere Spezialitäten auch ein Bühnenprogramm, ein Kinderkarussell und einige Kunsthandwerker wie einen Glasbläser gab. Zum Verweilen und Plaudern, zum Staunen und Schlemmen, für jeden war - und ist noch bis zum 17. Dezember - etwas dabei.

 Ein festlich illuminiertes Adventsdorf mit einem Engel über dem Eingangstor vor dem Alten Rathaus lädt in Erkelenz noch bis zum 17. Dezember zum Einkaufen und geselligen Treffen ein.

Ein festlich illuminiertes Adventsdorf mit einem Engel über dem Eingangstor vor dem Alten Rathaus lädt in Erkelenz noch bis zum 17. Dezember zum Einkaufen und geselligen Treffen ein.

Foto: RUTH KLAPPROTH

Nur wenige Schritte weiter wies ein Schild auf die Bücherbörse des Heimatvereins hin. In diesem Jahr hat zum zweiten Mal Hubert Rütten die Organisation der bewährten Veranstaltung übernommen. Nicht nur der Heimatverein hat die Bücherbörse bestückt, die sich inzwischen über alle Stockwerke des Alten Rathauses ausbreitet. Historisches einschließlich Münzen und Landkarten gab es im Erdgeschoss. Rütten teilte sich die erste Etage mit zwei Hobbytrödlern, die das Angebot der Bücher erweiterten. So gab es Antiquarisches aus dem Kreis Heinsberg, das sich nicht im Bestand des Heimatvereins findet. Die Tischreihen, auf denen Rütten den Buchbestand des Heimatvereins aufgebaut hatte, hatten durchaus eine Länge von mehr als 70 Metern. Gegen eine Spende gab Rütten Bücher aller Art ab, die der Heimatverein aus Haushaltsauflösungen oder der Überlassung von Sammlungen erhalten hat. "Momentan können wir keine Bücher mehr annehmen. Wir haben keinen Lagerplatz mehr." Wer wollte, konnte noch eine Etage höher steigen. Dort hatte Rütten eine Abteilung mit theologischer Literatur untergebracht.

Treppensteigen war auch beim zweitägigen mittelalterlichen Adventsmarkt der Freunde der Burg angebracht. Der Besucher, der das Wikingerlager, die Lager des Schmieds und anderer Handwerker betrachtet hatte, fand im Innenhof der Burg und im Kaminzimmer weitere Attraktionen, wie etwa den Feuerzauberer, die Hellseherin oder Katharina von Bora, die von ihrem Leben mit Martin Luther erzählte. "Wir fangen neu an", bekannte Peter Fellmin, der Vorsitzende des Fördervereins, bei der Eröffnung des mittelalterlichen Marktes. Einige Mitstreiter sind abgesprungen, neue müssen gefunden werden. 24 Programmpunkte hatte der Verein gelistet. "Im nächsten Jahr werden es mehr werden", ist Fellmin optimistisch. Bürgermeister Peter Jansen freute sich, dass die Burg mit Leben gefüllt werde. Die Stadt Erkelenz habe einige historische Gebäude, die aufwändig saniert worden sei, deshalb sei es wichtig, dass sie auch genutzt werden, wie etwa durch die Freunde der Burg mit diesem Markt.

Zum großen Finale des ersten Adventswochenendes kam es am Sonntagabend, als sich die Ritter und Wikinger der Burgfreunde mit den Repräsentanten des Gewerberings Erkelenz zum großen Treffen mit dem Nikolaus am Adventsdorf verabredeten, um Kinder zu bescheren.

(kule)
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