Erkelenz Weihnachtslieder kölsch angehaucht

Erkelenz · Bruce Kapusta füllte den Saal Lanfermann-Oellers in Venrath mit weihnachtlichen Klängen - und ließ den Abend, wie vom "Clown mit d'r Trööt" zu erwarten, rheinisch-frohsinnig ausklingen.

 Karnevalsgesellschaft und Adventskonzert - das ging in Venrath mit Bruce Kapusta und Violinistin Chizuko Takahashi gut zusammen. Autorin Elfie Steickmann garnierte Kapustas "Kölsch klassisch" mit einem Schuss Humor.

Karnevalsgesellschaft und Adventskonzert - das ging in Venrath mit Bruce Kapusta und Violinistin Chizuko Takahashi gut zusammen. Autorin Elfie Steickmann garnierte Kapustas "Kölsch klassisch" mit einem Schuss Humor.

Foto: Ruth Klapproth

Sowas funktioniert nur im Rheinland: Bruce Kapusta, bekannt als "Clown mit d'r Trööt", hatte gerade erst den Saal Lanfermann-Oellers in Venrath mit weihnachtlichen Klängen erfüllt, als das Finale dann doch zu dem wurde, was der Abend letztlich auch verdient hatte: Es wurde gefeiert, und zwar ordentlich im Stil des rheinischen Fastelovends. Dazu fiel Michael Königs, amtierender Bauer "Mischel" im Dreigestirn der Karnevalsgesellschaft "Venroder Wenk", das ein: "Weihnachten, das ist die Zeit, in der es sicherlich auch besinnlich zugehen kann, aber warum soll man das nicht auch tüchtig feiern?"

Der Wenk und Kapusta kennen sich gut aus dem Karneval, erst in der vergangenen Session war der "Clown mit d'r Trööt" zu Gast bei der Damensitzung, als dort quasi die Idee entstand, in der Vorweihnachtszeit Kapustas "Kölsch klassisch" stattfinden zu lassen - es war eine gute Idee, zu der Peter-Josef "Jupp" Gormanns, der Wenk-Präsident, sagte: "Es ist unser allererstes Adventskonzert als Karnevalsgesellschaft und damit eine ungewöhnliche Vorstellung." Doch die gelang auf ganzer Linie.

Der wunderschön dekorierte Saal sorgte bereits für festliche Stimmung, als Bruce Kapusta mit "Little Drummer Boy" den Opener des Konzerts, das auch gut in die Venrather Kirche St. Valentin gepasst hätte, gab. Er begrüßte sein Publikum stilecht "op kölsch", ehe der heimliche Star des Abends mundartliche Geschichten zum Besten gab, die zum Nachdenken anregten, aber auch für Lacher sorgten - weil die Inhalte einfach so lebensnah waren: Autorin Elfie Steickmann nämlich garnierte Kapustas "Kölsch klassisch" mit dem passenden Schuss, bestehend aus einer gekonnten Mischung aus Humor und Besinnlichkeit. Elfie Steickmann erzählte vom ganz normalen Wahnsinn in den Tagen und Wochen vor dem Fest, dass Weihnachten besonders schön mit den "Pänz" ist, wie Adventskalender kaum noch mit Türchen, sondern eher schon mit Pforten bestückt sind. Und dann standen da schließlich auch die zentralen Themen im Raum, wer an den Feiertagen "Omma nimmt" und dass der gute Vorsatz auch bloß eingehalten wird: "Wir schenken uns nix!" Und doch: Weihnachten wird trotzdem "janz höösch un met völl Pläsier" gefeiert.

Musikalisch klasse war, dass Bruce Kapusta traditionelle Weihnachtslieder kölsch angehaucht hatte, was dem Konzert wiederum eine ganz besondere Note verlieh. An seiner Seite: Chizuko Takahashi, Violinistin des Kölner Kammerorchesters. Jedenfalls sang das Publikum begeistert mit, als Kapusta Lieder wie "Tochter Zion", "Leise rieselt der Schnee", "White Christmas", "Walking in a Winterwonderland" anstimmte.

Auch wenn Bruce Kapusta den dunklen Anzug mit Krawatte ausgewählt hatte - sein "Hit "Dä Clown för üch" wirkte ganz und gar nicht unpassend. Vor allem deshalb nicht, weil auch Jupp Gormanns zum Mikrofon griff und auf der Bühne einfach mitsang. Was für ein gelungenes Finale, sagten sich dann auch die Besucher, die sich am Schluss noch über einige Fastelovendskracher freuen durften und es mit viel Applaus dankten.

(RP)
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