Erkelenz Wie junge Leute forschen und experimentieren

Erkelenz · Die Chemie-AG des Cornelius-Burgh-Gymnasiums ist eifrig bei der Sache: Mal wieder glänzten die Schüler bei "Jugend forscht".

Klaus Winkens darf zwar längst seinen Ruhestand genießen, doch wenn er die engagierten Schüler sieht, dann packt es ihn. So ist es nicht verwunderlich, dass der ehemalige Lehrer für Chemie am Cornelius-Burgh-Gymnasium mit viel Eifer die Chemie-AG der Schule leitet. Sehr zur Freude übrigens auch von Dr. Emil Deckwirth, dem stellvertretenden Schulleiter des Burgh-Gymnasiums. Denn: Mal wieder waren die Schüler sehr erfolgreich bei den Wettbewerben "Schüler experimentieren" und "Jugend forscht". Was sie in Krefeld alles erlebt haben, erzählten sie nun in der Schule und stellten dabei ihre Projekte vor.

Finn Esser ist gerade mal 14 Jahre alt, aber schon ein echter Jungforscher. Für "Schüler experimentieren" hat er das Salz im Flusswasser der Rur untersucht und dabei das Verhältnis Leitfähigkeit von Wasser und Salzgehalt in den Mittelpunkt seiner Arbeiten gestellt. In der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften überzeugte er die Jury besonders, so dass er demnächst beim Landeswettbewerb in Essen sein wird. Über ein Jahr lang hat Finn seine Arbeit an der Rur geleistet.

Um Wasser ging es auch in den Experimenten von Sophie Karaskiwiecz (14). Ihr Thema lautete "Fließendes Wasser - die gestaltende Kraft unserer Landschaft". Sie hat den Myhler Bach von der Quelle bis zur Mündung genau unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass die Eingriffe durch den Menschen (unter anderen Dünger in der Landwirtschaft) Auswirkungen beispielsweise auf das Algenwachstum haben. Sophie erreichte Platz zwei, zusätzlich wurde sie mit dem 2. Sonderpreis Umwelt, gestiftet vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz NRW, ausgezeichnet.

Julian Obst (16) hatte sich für "Jugend forscht" mit der Mechanochemie auseinandergesetzt. In einer Kugelmühle beobachtete er alternative Reaktionswege zur klassischen Synthese. Für sein aufwändiges chemisches Analyseverfahren war er sogar an der RWTH Aachen. Julian gewann und wird beim Landeswettbewerb in Leverkusen dabei sein. Dr. Emil Deckwirth erklärte, dass Schulen nicht über hochsensible Gerätschaften verfügen, daher seien gute Kooperationen, wie etwa mit der RWTH Aachen, unerlässlich, um die Schüler in ihrem Forschergeist zu unterstützen. "Teilweise besteht dann sogar die Möglichkeit, die Schüler vom Unterricht freizustellen. Allerdings ist es auch so, dass die Schüler für solche Projekte und Experimente viel Freizeit aufbringen." Julian macht im nächsten Jahr sein Abitur. "Vielleicht werde ich danach Chemie studieren. Vorstellen kann ich mir das sehr gut", sagte er.

Einen Sonderpreis heimste Sarah Honold (15) ein. Diese Auszeichnung erhielt sie für ihre quantenmechanische Betrachtung der Farbigkeit organischer Moleküle.

Unterdessen gingen Stuart Day (17) und Jannick Eßer (14) mit ihren Arbeiten zwar leer aus, dennoch wollte AG-Leiter Klaus Winkens nicht unerwähnt lassen, wie sich die beiden Jungs mit Themen wie Staubexplosionen und Bestimmung und Vergleich der Azidität (Säurestärke) verschiedener Indikatorensäuren beschäftigt haben. "Mir ist es wichtig, dass die Schüler in der AG selbstständig arbeiten. Ihre Motivation ist das große Interesse. Auch der Spaß am Experimentieren kommt nicht zu kurz. Und: Die Schüler bekommen so auch eine Menge Allgemeinwissen mit auf den Weg", unterstrich Winkens.

(RP)
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