Erkelenz Willkommenskultur neu definiert

Erkelenz · Am 15. März hat sich der Verein "Willkommen in Erkelenz" gegründet. Das Ziel ist, sich unbürokratisch um die Belange der Flüchtlinge zu kümmern. Die Akteure sehen einen großen Bedarf. Weitere Mitstreiter sind gern gesehen.

 Eine Familie, die im Erkelenzer Harf-Haus eine Zuflucht gefunden hat. Der Verein "Willkommen in Erkelenz" kümmert sich um die Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat verlassen mussten.

Eine Familie, die im Erkelenzer Harf-Haus eine Zuflucht gefunden hat. Der Verein "Willkommen in Erkelenz" kümmert sich um die Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat verlassen mussten.

Foto: JÖRG KNAPPE (ARCHIV)

"Kein Mensch verlässt gerne und ohne Grund seine gewohnte Umgebung, seinen Kulturkreis, seine Familie und Freunde." Die Akteure des in Erkelenz neu gegründeten Vereins "Willkommen in Erkelenz" haben die Lage aus eigenem Antrieb heraus analysiert. Sie kommen zu dem Ergebnis: "Wir als Zivilgesellschaft sind gefordert. Mit Geld, Zeit, Engagement und Zuneigung", sagen die Vorstandsmitglieder übereinstimmend.

Das Gründungsdatum des Vereins ist der 15. März. An der Spitze des Vereins steht der Vorsitzende - und das ist Franz Thiel. "Im Gegensatz zu den bereits vielen bestehenden Initiativen fehlt mir hier vor Ort ein Verein, der unbürokratisch da ansetzen kann, wo die öffentliche Hand wegen irgendwelcher Hürden an Grenzen stößt", so Franz Thiel. Mit ihm im Vorstand sind Wilfried Mercks, Kurt Lehmkuhl, Rolf Schulte-Nover, Marwin Altmann, Klemens Lowis, Herbert Exner, Jürgen Vieten, Manni Nause und Fred Feiter. Thiel sagt zur Gründung des Vereins: "Der Verein setzt sich dafür ein, dass durch bürgerschaftliches Engagement eine Willkommenskultur durch die betroffenen Menschen vor Ort erlebbar wird." Der Zweck des Vereins sei die Förderung der Hilfe für politisch oder religiös Verfolgte, für Flüchtlinge und Vertriebene.

Wichtig ist dem Verein, dass die Menschen schnell erkennen, wie willkommen sie in Erkelenz sind. Wie Wilfried Mercks sagt, leben in Erkelenz aktuell rund 250 Asylsuchende aus 30 unterschiedlichen Ländern. Für sie wollen die Helfer auf zahlreichen Ebenen da sein. Los geht es mit Sprachkursen, weiter geht es mit der Beschaffung geeigneten Wohnraums und mit der aktiven Integration. Integration, so Thiel, der gleichzeitig auch der Vorsitzende des Budo-Clubs Erkelenz ist, finde eben auch statt, wenn sich Vereine beispielsweise mit konkreten Sportangeboten an die Flüchtlinge wenden. Beim Budo-Club (die RP berichtete) funktioniert das schon gut.

Aktuell gehören dem neuen Verein 35 Mitglieder an, die Tendenz ist steigend. "Natürlich ist das Ganze alles noch im Aufbau. Wir arbeiten daran. Wichtig ist zudem, uns nicht als Konkurrenz zu bestehenden Organisationen wie Diakonie oder Caritas zu sehen. Wir wollen da einspringen, wo rasch Hilfe gebraucht wird", sagt Vorsitzender Franz Thiel weiter.

Der Verein "Willkommen in Erkelenz" freut sich über Mitstreiter. Auf vielen Ebenen ist ein Engagement möglich. Gern angenommen werden neben den Geldspenden auch Sachspenden, zum Beispiel Spielzeug für Kinder oder auch Fahrräder.

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