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Wockerath Wockeraths alte Schätze

Wockerath · Birgit Görtz befasst sich seit einigen Wochen intensiv mit der Ortsgeschichte von Wockerath. Ansatzpunkte für ihre Recherche gibt es genügend: So ist die Jacobus-Kapelle das zweitälteste Gotteshaus rund um Erkelenz.

Wockerath Es ist ruhig in Wockerath. Die Maisonne taucht den kleinen Ort in gelbliches Licht, die nahe Autobahn 46 hört man kaum, die Vögel zwitschern. Es ist ruhig in Wockerath — fast schon zu ruhig. "Viel Dorfleben gibt es hier nicht", sagt Birgit Görtz.

"Einfach idyllisch"

Auf der anderen Seite ist es gerade diese Ruhe, die dafür sorgt, dass Görtz mit zwei Jahren Ausnahme immer in Wockerath gelebt hat: "Meine Tochter kann auf der Straße spielen, es ist wunderbar ruhig und einfach idyllisch", sagt sie. Seit einigen Wochen befasst sich die Tochter von Stadtarchivar Theo Görtz intensiv mit der Ortsgeschichte: Zum 700-jährigen Dorf-Jubiläum bereitet sie mit einigen Mitstreitern einen Festtag im Sommer vor. "Wir sind zur Zeit noch auf der Suche nach Material und wollen möglichst viel aus den 700 Jahren zusammen tragen."

Ansatzpunkte für die Recherche gibt es zur Genüge: Da ist die Lage am alten Kölner Heerweg — heute ein unauffälliger Feldweg, bis ins 19. Jahrhundert die wichtigste Verbindung von Erkelenz in Richtung Köln. Da ist die kleine Kapelle, die jeden Besucher am Ortseingang begrüßt. "Nach der Pfarrkirche St. Lambertus ist die Jacobus-Kapelle das zweitälteste Gotteshaus rund um Erkelenz", berichtet Theo Görtz.

Da sind die auffälligen Persönlichkeiten der Ortsgeschichte: Pfarrer Goswin von Wockerath, der im 16. Jahrhundert für den Wiederaufbau von St. Lambertus nach dem großen Stadtbrand verantwortlich war, und Conrad Ohoven, letzter Prior von Kloster Hohenbusch. Und da ist das Wockerather Vereinsleben. Jahrelang sangen die Wockerather im Gesangverein "Harmonie", bauten ihre eigenen Karnevalswagen und feierten im Jugendheim, das in den 70er Jahren errichtet wurde. "Das Jugendheim hat das Dorfleben damals extrem belebt, da gab es eine sehr gute Gemeinschaft", sagt Birgit Görtz.

Seit der Schließung des Heims vor einigen Jahren ist es ruhiger geworden in Wockerath. Für viele Aktivitäten fehlt ein passender Raum, aktiv ist nur noch das St.-Martins-Komitee.

Alte Tradition wiederbelebt

Passend zum Jubiläum wurde eine andere Tradition wiederbelebt: Nach mehrjähriger Pause steht wieder ein Maibaum in Wockerath. "Dabei haben wir gemerkt, dass doch einige bereit sind, sich am Dorfleben zu beteiligen", sagt Birgit Görtz. Und schließt einen Wunsch an: "Vielleicht wird das 700-jährige Jubiläum ja zu einem Sprungbrett für neue Aktivitäten."

(RP)
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