Erkelenz Wolfgang Salz - der "gute König" geht

Erkelenz · Fast ein Vierteljahrhundert gestaltete Wolfgang Salz als Verwaltungsdirektor die Entwicklung der Erkelenzer Hermann-Josef-Stiftung mit. Gestern wurde er mit viel Lob aus dem Amt verabschiedet. Sein Nachfolger ist Jann Habbinga.

 Stabwechsel in der Verwaltungsleitung der Hermann-Josef-Stiftung: Wolfgang Salz (links, mit Ehefrau Karola) und sein Nachfolger Jann Habbinga (mit Ehefrau Michelle) gestern bei der Feier in der Krankenpflegeschule.

Stabwechsel in der Verwaltungsleitung der Hermann-Josef-Stiftung: Wolfgang Salz (links, mit Ehefrau Karola) und sein Nachfolger Jann Habbinga (mit Ehefrau Michelle) gestern bei der Feier in der Krankenpflegeschule.

Foto: Jürgen Laaser

"Tschüss, ich bin dann mal weg." Humorvoll-unpathetisch, wie man ihn kennt, verabschiedete sich Wolfgang Salz gestern nach 24 Jahren als Verwaltungsdirektor der Hermann-Josef-Stiftung Erkelenz. Und kaum jemand wird dem Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen (Vorsitzender des Stiftungs-Kuratoriums) widersprechen, der Salz als "Institution" bezeichnete. Salz habe die Entwicklung der Einrichtungen der Stiftung, allen voran natürlich des Hermann-Josef-Krankenhauses, entscheidend mitgeprägt - "eine Entwicklung, die uns mit Stolz erfüllt".

Und in der Tat war es eine lange Liste von teils umwälzenden Veränderungen, die Jansen in dem Vierteljahrhundert der "Ära" Salz auflistete. In einer Zeit des gesundheitspolitischen Umbruchs am 1. November 1990 habe Salz sein Amt angetreten. Jansen nannte die Krankenhausfinanzierung und die neue Pflegeversicherung als Stichworte. Die Zusammenführung der Krankenhausstandorte Immerath und Erkelenz, die Erweiterung des Krankenhauses durch etliche Abteilungen und zusätzliche Spezialisierungen, verbunden mit reger Bautätigkeit, waren zentrale Herausforderungen. Und es geht bekanntlich weiter mit dem Baubeginn für die Neurologie im nächsten Jahr, die ebenfalls unter Salz "in die Gänge gebracht" wurde.

Jansen nahm aber auch die anderen Stiftungseinrichtungen in den Blick: das Hermann-Josef-Altenheim, nach umfangreichem Umbau seit kurzem in neuem Glanz erstrahlend, das erfolgreich arbeitende Hospiz, das gerade erst neue Räume im ebenfalls von der Stiftung getragenen Medizinischen Zentrum an der Tenholter Straße bezogen hat, sowie die ihr Angebot stetig erweiternden ambulanten Dienste der Stiftung. Jansen: "Sie, Herr Salz, hatten immer das Gefühl dafür, wie die Segel der Hermann-Josef-Stiftung richtig zu setzen sind und dass man nur gemeinsam zum Erfolg kommt."

Diesen Geist von guter Zusammenarbeit und Fairness im beruflichen Umgang miteinander - gepaart mit hoher fachlicher Kompetenz - hob Ärztlicher Direktor Dr. Harry Elsbernd besonders hervor. Er zitierte Mitarbeiter, von denen er ausnahmslos Lob für Salz gehört habe. Er sei der "Prototyp des guten Königs, ein Lotse, dem man voll vertrauen kann", habe ein Mitarbeiter Salz treffend beschrieben.

Der so Gerühmte begann seine eigene Rede mit trockenem Humor und dem Verweis auf seinen Nachfolger Jann Habbinga: "Der König ist tot, es lebe der König." Salz dankte dem Kuratorium, "das mir sehr viel Freiheit geschenkt hat". Auch in seinen eigenen Worten zeigte sich der "Team-Player" Salz. Er habe die Verhandlungen mit Kostenträgern oder der Bezirksregierung nie als Gegnerschaft gesehen und immer Offenheit und Fairness erfahren. Die Devise "Gemein ist man stark" sei ihm stets Leitmotiv gewesen.

Dies konnte Rosmarie Ophoven stellvertretend für die Mitarbeiterschaft nur bestätigen. "Danke für eine tolle Zeit", bekannte sie unumwunden.

Er freue sich "auf eine spannende Zeit" und die Herausforderung, eine so vielfältige Einrichtung wie die Hermann-Josef-Stiftung leiten zu dürfen, sagte Salz' Nachfolger Jann Habbinga, der zuvor neun Jahre lang das St.-Josef-Krankenhaus in Linnich als Verwaltungschef geleitet hat. Auch er setze, nicht nur als passionierter Volleyballer, auf gutes Zusammenspiel aller Beteiligten.

(RP)
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