Erkrath Bahnhof noch länger Dauerbaustelle

Erkrath · Neue Überraschung in Hochdahl. Rampe soll nun erst im Januar oder später fertig sein. Was passiert mit der Schranke?

 Die Rampe am Bahnhof Hochdahl wird in diesem Jahr nicht mehr fertig.

Die Rampe am Bahnhof Hochdahl wird in diesem Jahr nicht mehr fertig.

Foto: Dietrich Janicki

Eines ist klar: Im Umbau des Bahnhofs Hochdahl steckt der Wurm, und zwar von Anfang an. Ralf Kentgens vom Tiefbauamt Erkrath überraschte die Mitglieder des Planungsausschusses jetzt mit der Mitteilung, dass die Fertigstellung der behindertengerechten Rampe sich mindestens noch bis Januar nächsten Jahres hinziehe. Eigentlich sollte sie Ende dieses Monats stehen.

Diesmal sollen es Probleme mit einer Baufirma sein. Die Bahn tut noch ein Schüppchen drauf: "Ob die Rampe tatsächlich im Januar fertig ist, wissen wir nicht, vielleicht dauert es noch länger. Wir sind zurzeit in Gesprächen mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und suchen nach Ersatzlösungen", sagte gestern ein Bahnsprecher auf Anfrage.

Das kann nur heißen: Die benachbarte Bahnschranke, die im November mit der Eröffnung der Rampe geschlossen werden sollte, muss weiter geöffnet bleiben. Sie ermöglicht den Fahrgästen des südlichen Stadtteils, schnellstmöglich auf den Bahnsteig zu gelangen. Nicht ganz unberechtigt die Frage von SPD-Ratsherrn Peter Urban im Ausschuss: "Und wenn die Bahn auch im Januar nicht fertig ist? Wer garantiert, dass die Schranke offenbleibt?". Ralf Kentgens versuchte zu beruhigen: "Da gibt es genug Druck von höherer Seite. Wir können die Verbindung zwischen Nord- und Süd-Hochdahl nicht kappen. Die Schranke muss zumindest so lange geöffnet bleiben, bis die Rampe genutzt werden kann."

Was nun zu der eklatanten Verzögerung geführt hat, schildert die Bahn geringfügig anders als die Stadt: Hauptgrund seien nach wie vor die Kabel der Unitymedia und der Telekom gewesen, die man unerwartet im Boden gefunden hatte. (Sie mussten erst verlegt werden.) Dann sei aber auch das Baufeld zum Lagern von Baustoffen von der Stadt nicht schnell genug frei gemacht worden. Trotz Mehrfachschichten habe man den Verzug nicht herausarbeiten können. Zur Erinnerung: Noch Mitte August hatte die Bahn versichert: "Wir sind weiterhin im Zeitplan, so dass die Rampe im Oktober, spätestens im November steht." Zu diesem Zeitpunkt hatte die SPD schon arge Bedenken bezüglich des Termins angemeldet. Denn ab Anfang Juli waren die Arbeiten sichtbar ins Stocken geraten.

Bisher hakte es am Bahnhof Hochdahl immer wieder mit mehr oder weniger Tragweite. Begonnen hat alles damit, dass die Modernisierung und der behindertengerechte Ausbau des kompletten Bahnhofs kurzfristig vor zwei Jahren verschoben werden musste, weil Fachleute festgestellt hatten, dass die Bahnsteige 20 Zentimeter zu hoch für die neuen S-Bahnen sind. Damit verzögerte sich auch der Bau der dringend notwendigen Rampe. Dennoch sollte die Schranke am Bahnübergang Hochdahl geschlossen werden, was für viele Bürger einen erheblichen Umweg bedeutet hätte. Mit vereinten Kräften schafften Rat und Verwaltung es schließlich, den schienengleichen Bahnübergang an der Hildener Straße geöffnet zu halten.

(RP)
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