Erkrath Bahnstraße: Was kann die Stadt denn tun?
Erkrath · Nachdem der Supermarkt Kaisers' geschlossen ist, möchte die Stadt sich nun mit Planern, Vertretern des Einzelhandelsverbands und der Wirtschaftsförderung an einen Tisch setzen.
Seit ein paar Wochen hat der Supermarkt Kaiser's in Alt-Erkrath geschlossen. Der in unmittelbarer Nähe gelegene Discounter "Kik" plant offenbar ebenfalls, das Geschäft in absehbarer Zeit aufzugeben. Schon seit Monaten hängt ein "Zu vermieten" Schild im Schaufenster. Doch das ist noch nicht alles: Es gibt weitere Leerstände, wie etwa das Ladenlokal im Tiefgeschoss in der Bismarck-Passage, ehemals Otto Mess sowie mehrere kleinere Geschäfte etwa an der Bavierstraße 1/Bahnstraße 50, das ehemals als "Taubenhaus" bekannt war.
Nach Aussage mehrerer Geschäftsbetreiber wirke sich das negativ auf die Kundenfrequenz in der Bahnstraße aus, wobei insbesondere die Schließung von Kaiser´s spürbar wahrgenommen werde. Das hat jetzt die Erkrather Stadtverwaltung erkannt, die das Thema auf die Agenda des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsfragen am kommenden Dienstag (17 Uhr/Rathaus) gesetzt hat. Als erster Schritt, um den Innenstadtbereichs Alt-Erkraths mit Bahnstraße und Baviercenter zu stärken, soll nun ein runder Tisch einberufen werden. Eingeladen sind Vertreter der Stadtplanung, IHK, Einzelhandelsverband, Händler, Eigentümer, Werbegemeinschaft, Politiker und die städtische Wirtschaftsförderung.
Die Stadt weist aber schon in der Beratungsvorlage für die Politiker darauf hin: Schließungen seien in der Regel durch die Wirtschaftsförderung direkt nicht beeinflussbar. Derartige Entscheidungen würden von den Unternehmenszentralen aus wirtschaftlichen Gründen getroffen. Die Wirtschaftsförderung stand demnach in regelmäßigem Kontakt mit der Kaiser´s Tengelmann GmbH. Vor einigen Jahren wurde die Filiale noch aufwendig umgebaut. Dennoch kam es offenbar nicht zur erhofften Umsatzsteigerung. Kaiser´s kündigte bereits im Mai an, dass das Unternehmen landesweit 24 Filialen schließen wird. Die Wirtschaftsförderung nahm daraufhin erneut Kontakt zum Unternehmen auf und erfuhr von der Geschäftsführung, dass die Filiale in Erkrath betroffen sein wird.
Für die Größe des Bereichs Alt-Erkrath mit seinen etwa 12 800 Einwohnern funktioniere das Zentrum mit Bahnstraße und Baviercenter vergleichsweise gut. Es gebe auch durchaus Neueröffnungen und positive Veränderungsansätze wie die Wiedereröffnung der Postwirtschaft, Strick-Café, Eska-Optik und Vitalwelt. Auch für das Geschäft "Blumen Hafner" an der Kreuzstraße habe sich ein Nachfolger gefunden.
Es stelle sich aber jetzt die Frage, welche Funktion der Handelsbereich rund um die Bahnstraße zukünftig ausüben kann und wie positive Entwicklungen weiter angestoßen und unterstützt werden können. Die Hauptakteure seien "allerdings die Eigentümer und Unternehmen." Die Stadt könne den Rahmen sowie die Infrastruktur zur Verfügung stellen und durch die Wirtschaftsförderung unterstützend tätig sein. Letztendlich entscheide das "Kaufverhalten der Kunden." In der Sitzung des Ausschusses wird eine Vertreterin der IHK die Ergebnisse der Kunden- und Geschäftsbefragung vorstellen.
