Erkrath Bank mit Aussicht

Erkrath · Von den Höhen zwischen Erkraths Stadtteilen aus hat man eine herrliche Fernsicht. Die kann man nun auch sitzend von vier Bänken aus genießen.

 Auf den neuen Bänken kann man vor allem wenn die Luft klar ist, eine hervorragende Fernsicht genießen.

Auf den neuen Bänken kann man vor allem wenn die Luft klar ist, eine hervorragende Fernsicht genießen.

Foto: Nicole Marschall

Längst ist Unterfeldhaus kein "junger" Stadtteil mehr; viele Siedler der ersten Stunde wohnen heute noch hier. So mancher nutzt die Feldwege des Naherholungsgebiets zwischen Alt-Erkrath und Unterfeldhaus gerne für Spaziergänge oder die tägliche Runde mit dem Hund. Aber auch Ortsfremde sind auf der offiziellen Wanderstrecke entlang Römer- und Ankerweg anzutreffen: "Der Römerweg wird sogar von polnischen Pilgern genutzt - letztes Jahr querte eine ganze Prozession den Weg", berichtet Wilfried Kretschmer, der mit seiner Familie als einer der ersten Bürger in den 1970er Jahren ins Neubaugebiet in Unterfeldhaus zog und sich nun dafür eingesetzt hat, dass die Wanderstrecke durch Bänke noch attraktiver wird.

"Abgesehen von zwei etwas ungünstig platzierten Bänken am Römerweg gab es in all den Jahren keine Möglichkeit, sich hier einmal auszuruhen und die wunderschöne Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten zu genießen", so Kretschmer: "Diesen Zustand wollte ich als aktiver Bürger beenden und initiierte das Projekt 'Bänke ins Naherholungsgebiet Ankerweg'. Meine Idee dahinter: diese wunderschöne und geologisch sehr interessante Landschaft mit freiem Blick in die Kölner Bucht für unsere Erkrather Bevölkerung aufzuwerten."

Der Startschuss fiel 2013 mit dem Aufstellen einer Panoramatafel am Römerweg durch den Bürgerverein Unterfeldhaus-Aktiv, dessen Gründungsmitglied Kretschmer ist. An den Bänken war der Bürgerverein jedoch nicht interessiert. Stattdessen gewann Kretschmer den Seniorenrat Erkrath als Partner für die Realisierung seiner Idee. "Die Bänke passen ins Konzept des Seniorenrats", sagt Dieter (Timo) Kremerius, Vorsitzender des Seniorenrats, "und wenn man die Natur vor der Türe hat, sollte man diese auch nutzen." Sich mal eben ins Gras setzen und den Ausblick genießen, machen gerade ältere Bürger wohl kaum.

2015 konnten dann im Rahmen des Aktionstages der Wirtschaft die ersten beiden Bänke mit finanzieller Hilfe der Deutschen Bank und der Stadtwerke Erkrath sowie der tatkräftigen Unterstützung von Mitarbeitern des Tiefbauamtes und der Wirtschaftsförderung aufgestellt werden. Zum 50-jährigen Bestehen der Stadt Erkrath hat sich Wilfried Kretschmer noch einmal ins Zeug gelegt, um in diesem Jahr möglichst vier weitere Bänke aufstellen zu können. "Daraus wurden leider nur zwei, weil trotz Zusage des Grundstückseigentümers RBW, die Gasfirmen, deren Leitungen unter dem vorgesehenen Standorten verlaufen, ihre Zusage kurzfristig wieder zurückgezogen haben", bedauert der engagierte Unterfeldhauser. Zwei weitere Bänke stehen nun aber - dank der Unterstützung der Kreissparkasse Düsseldorf und der Stadt Erkrath, die jeweils eine Bank zu 560 Euro finanziert haben. "Andere Sponsoren hatten leider abgelehnt", so Kretschmer.

Die Bänke kommen an, sagen Spaziergänger: "Bänke haben hier immer gefehlt", so ein Erkrather. "Als Älterer ist man froh, wenn man auf dem Weg zum Friedhof am Römerweg am Fuße des Anstiegs noch einmal rasten kann." Und das bei wirklich herrlichem Ausblick: Von der vierten Bank aus kann man bei klarer Sicht den Kölner Dom und angeblich sogar die Hohe Acht in der Eifel sehen.

(nm)
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