Erkrath Bauern wollen Ware kreativer vermarkten

Erkrath · Bei ihrer Jahresversammlung hat die BUND-Kreisgruppe Mettmann in das Naturschutzzentrum Bruchhausen auch zu einer Diskussion über landwirtschaftliche Themen eingeladen.

 Biobauer Michael Buscher bei der Kartoffelernte auf seinem Feld in Mettmann.

Biobauer Michael Buscher bei der Kartoffelernte auf seinem Feld in Mettmann.

Foto: achim blazy

Er betreibt mit seiner Frau einen Biolandbetrieb im Nevigeser Windrather Tal mit Kühen, Schweinen und Getreideanbau. Außerdem ist Wemmers Jäger. Das Fleisch des erlegten Wildes und der geschlachteten Tiere verkaufen die Wemmers in ihrem Bauernladen. "Fein rechnen" müsse der Biobauer, um bei geringerer Weizenernte durch weniger Düngemittel und auch weniger Milch als bei konventioneller Tierfütterung überhaupt über die Runden zu kommen. Die von den Umweltschützern geforderten "bunten Wiesen" als Ergebnis organisch biologischen Anbaus seien wichtig, müssen aber auch von der Politik unterstützt werden.

Bauer Karl Bröcker vom Hof Gut Zur Linde zwischen Gruiten und Vohwinkel war ebenfalls nach Bruchhausen gekommen, um über seine Sicht zur konventionellen Landwirtschaft zu sprechen. Mit seinem Kollegen Wemmers war er sich einig, dass es keine Schwarz-Weiß- Malerei in der Landwirtschaft geben dürfe. Verantwortungsbewusst seien die Bauern mit großem Respekt vor der Natur vor der eigenen Haustür. Bröcker wehrte sich dagegen, dass "überall gespritzt" werde. Das sei falsch. Vielmehr werde mit Augenmaß gehandelt. "Wir werden uns annähern und ein vernünftiges Miteinander finden".

Das Wichtige ist, waren sich die beiden Bauern einig, dass die Gespräche aller Bauern mit der Unteren Landschaftsbehörde intensiviert würden und dass die EU-Fördermittel für die Landwirtschaft, die jährlich fast eine halbe Million Euro betragen, nachhaltig verwendet würden. Manfred Krick, der SPD-Landtagsabgeordnete, forderte ebenfalls die Aktivierung eines Grünen Tisches zur optimalen Umsetzung des Landschaftsplanes. Hier müssten Ausnahmen zugelassen werden. Ökologische Ziele müssten vor allem politisch durchgesetzt werden.

Die Diskussionsrunde in Bruchhausen wurde geleitet von Claudia Roth, neu gewählte Schatzmeisterin im BUND-Vorstand, Kreis Mettmann. Sie bekannte sich dazu, den Wunsch von den blühenden Wiesen noch nicht aufgegeben zu haben. Dagegen aber sprachen andere Diskussionsteilnehmer von distanzlosen und respektlosen Mitbürgern, die aus Eigennutz der Natur schaden. Einig waren sich alle, dass die Landwirtschaft im Kreis Mettmann gut aufgestellt ist und eine Zukunft hat. Der Markt für landwirtschaftliche Produkte aus der Heimat sei vorhanden. "Wir müssen unsere Angebote kreativer vermarkten", war das Fazit der Bauern.

(gund)
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