Erkrath Bilanz: Feuerwehr rückte 6568 mal aus

Erkrath · Vor allem im Rettungsdienst (plus 17,49 Prozent bei den Notfällen) brachte das Jahr 2016 eine höhere Einsatzzahl für die Wehr. Bei der Wehrversammlung gab es aber auch etwas zu feiern.

 Guido Vogt (r.) und sein Ratinger Kollege René Schubert (l.) ehrten Ralph Biller (40 Jahre), Dieter Müller (50), Günther Schilling (60), Klaus Seite (50).

Guido Vogt (r.) und sein Ratinger Kollege René Schubert (l.) ehrten Ralph Biller (40 Jahre), Dieter Müller (50), Günther Schilling (60), Klaus Seite (50).

Foto: dj

Sie sind eine starke Truppe, die Frauen und Männer der Feuerwehr Erkrath. "Das Ehrenamt ist die Stütze des Brandschutzes in unserer Stadt", machte Feuerwehrchef Guido Vogt deutlich, als er seine Mannschaft und viele Gäste aus Politik, Verwaltung und benachbarten Städten zur Wehrversammlung in der Brügger Mühle begrüßte. Dabei hatte ein Großteil der Kräfte bis kurz vor der Versammlung - wie gestern berichtet - mit einem Wasserrohrbruch in der Innenstadt zu tun gehabt. Einen besseren Beweis für die Schlagkraft der Truppe hätte es kaum geben können.

Eigentlich stehen bei so einer Wehrversammlung die Einsatzzahlen und der Jahresrückblick im Vordergrund, doch diesmal gab es einen anderen Höhepunkt, der größte Geheimhaltung erfordert hatte. Feuerwehrchef Guido Vogt wurde mit dem Silbernen Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes geehrt und war ebenso gerührt wie überrascht. "Der Chef hat wirklich überhaupt nichts davon gewusst", sagte Feuerwehr-Sprecher Markus Steinacker. "Selbst meine Frau wusste nichts, alle haben dicht gehalten", schmunzelte der Geehrte.

Vorher hatte Vogt in einer launigen Rede das Jahr 2016 Revue passieren lassen, das wie in den benachbarten Städten auch vor allem im Rettungsdienst (plus 17,49 Prozent bei den Notfällen) eine höhere Einsatzzahl gebracht hatte. Ein deutlicher Beleg dafür, dass der im Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises geforderte zweite Rettungswagen nötig sei.

In Erinnerung geblieben ist nicht nur vielen Feuerwehrleuten aus dem Jahr 2016 vor allem der Abschluss der Aktion "Augen auf!", mit der die Erkrather und ihr magentafarbenes Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) bundesweit für Furore gesorgt hatten. "Mit der Unterschriftenaktion auf dem Fahrzeug sind über 15.000 Euro für das Kinderhospiz Regenbogenland zusammen gekommen", bilanzierte Vogt. Aber auch für die Feuerwehr hat sich der PR-Coup gelohnt: Allein durch diese Aktion wurden fünf neue Ehrenamtler gewonnen.

Die brauchen die Floriansjünger auch dringend, denn die Einsatzzahlen steigen. Insgesamt schlugen für die Feuerwehr 1113 Einsätze zu Buche, eine Steigerung um fast 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr und fast exakt die Zahl, die 2014 - unter Berücksichtigung von Pfingststurm Ela - erreicht wurde. Auffällig: Rund 40 Prozent (466) davon sind Erstversorgungen von Notfallpatienten, weil der Rettungsdienst anderweitig gebunden war. "Das ist eine Steigerung von 63 Prozent gegenüber 2015", so Vogt. Im Rettungsdienst wurden 5455 Einsätze gefahren, darunter 1340 Krankentransporte. Weil sich deren Zahl verringerte im Vergleich zu den Rettungseinsätzen, stieg die Gesamtzahl "nur" um rund zehn Prozent gegenüber 2015.

(wol)
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