Erkrath Bürger wollen Schutz vor Handy-Strahlung

Erkrath · Erkrather Bürgerinitiative ist gegen den Antrag der CDU, das Mobilfunkkonzept nicht anzuwenden.

 Die Strahlung von Handy-Masten sorgt einige Bürger.

Die Strahlung von Handy-Masten sorgt einige Bürger.

Foto: Hüskes, Achim (achu)

Mit Briefen an die Ratsmitglieder versuchen nun zwei Bürgerinitiativen zu verhindern, dass das Mobilfunkkonzept der Stadt Erkrath aufgegeben wird. Das Konzept hat die Stadt bereits im Jahr 2007 einige zehntausend Euro gekostet und besagt im Kern: Lieber wenige und hohe Masten, als überall verteilt Antennen aufzustellen.

Doch für die Erkrather CDU ist das Mobilfunkkonzept ein eher lästiges Ärgernis. Viel zu oft komme es in den drei Stadtteilen zu Empfangsbeeinträchtigungen und Funklöchern. Dies ist nicht nur ärgerlich beim privaten Gespräch, sondern auch ein handfester Nachteil für Wirtschaft und Gewerbetreibende. Deshalb fordert die CDU jetzt: Weg mit dem Mobilfunkkonzept. Die beiden Bürgerinitiativen schreiben jetzt an die Ratsmitglieder, man solle nicht den "einseitigen Interessen des gewerblichen Bereiches und der Mobilfunkanbieter unterordnen." Man wehre sich mit Nachdruck gegen Bestrebungen im Rat, die Einflussmöglichkeiten der Stadt zum Schutz der Bürger vor gesundheitsgefährdenden (Mobilfunk)-Strahlungen aufzugeben. Die Aufgabe des Mobilfunkkonzeptes bedeutet für Rat und Stadt den Verlust von städtebaulichen Gestaltungsmöglichkeiten und gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen. Selbst wenn das Mobilfunkkonzept keine Vollzugsverbindlichkeit hat, so sichert es doch der Gemeinde weitgehende "Handlungshoheit". "Es darf doch nicht sein, dass es allein in der Entscheidungsgewalt der Mobilfunkbetreiber liegt, Standorte für Mobilfunkmasten festzulegen", so Dr. Günter Berg, einer von sechs Unterzeichnern des Briefs.

Die gesundheitlichen Aspekte seien zu gravierend und zu sensibel, dass sie dem freien Spiel der Kräfte überlassen werden. Die Ratsmitglieder sollten die Ängste der Bürger ernst nehmen. Man solle der Stadt weiterhin die Möglichkeit geben, auch den Immissionsschutz für die Bevölkerung und das Stadtbild im Blick zu behalten. Zehn Jahre Engagement dürfen nicht umsonst gewesen sein, so die Initiativen. Die CDU sagt, eine Verbesserung des Mobilfunkempfangs hebe die Lebensqualität vor Ort und mache die Stadt attraktiver. Enttäuscht und verärgert sind auch die Erkrather Grünen. Sollte der Rat das Konzept am 17.März tatsächlich aufheben, drohen zahlreiche neue Mobilfunkmasten, befürchten die Grünen. Die Grünen haben mehr als 100 Unterschriften gesammelt.

(RP)
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