Erkrath Die Stadthalle muss schöner werden

Erkrath · Erkrather sind sich einig: Das Eingangstor zur Stadt mit der 1980er-Jahre-Trutzburg an der Neanderstraße ist wenig einladend. Bürger machen Vorschläge zur Verschönerung. Auch der Verein AkTiE hat Ideen.

 Zweifelsohne ansprechender: der Vorschlag von Wolfgang Grope, der mal ein bisschen mit Photoshop gespielt hat.

Zweifelsohne ansprechender: der Vorschlag von Wolfgang Grope, der mal ein bisschen mit Photoshop gespielt hat.

Foto: Montage/Wolfgang Grope

Schön ist sie nicht, aber funktional und beliebt: die Erkrather Stadthalle. Dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Veranstaltungshallen in umliegenden Gemeinden immer ausgebucht ist, reicht vielen Erkrathern nicht. Die Fassade könnte ansprechender sein, finden sie. Immerhin steht der 70er-Jahre-Bau ein wenig trutzburgmäßig düster an der Einfahrtsstraße ins grüne Erkrath und entspricht nicht mehr so ganz den heutigen ästhetischen Ansprüchen.

Diskussionstoff bietet derzeit auf der Facebookseite von Forum Erkrath der Gründer der Seite, Wolfgang Grope, mit seinen pfiffigen Montagen, die zeigen, wie man die Optik der Halle mit wenigen Mitteln aufmöbeln könnte. Es muss ja nicht unbedingt die psychodelische Neon-Variante von Grope sein. Aber "ein bisschen weiße Farbe, ein paar schwarze Notenschlüssel und ein paar Masken auf hellem Untergrund als Hingucker, und schon ist der Gesamteindruck komplett anders", sagt Grope.

 Nicht einladend für Ortsfremde: die Fassade der Stadthalle. Besonders die dunkle Metallverkleidung kommt nicht mehr gut bei Erkrathern an.

Nicht einladend für Ortsfremde: die Fassade der Stadthalle. Besonders die dunkle Metallverkleidung kommt nicht mehr gut bei Erkrathern an.

Foto: Wolfgang Grope

Da auch ihm nicht entgangen ist, dass es um die Finanzen der Stadt Erkrath schlecht bestellt ist, liefert Grope gleich eine Finanzierungsmöglichkeit mit. "Ein oder zwei schöne Benefizkonzerte in der Halle könnten vielleicht helfen", sagt er. Schon wenn der graue Waschbeton gestrichen wäre und man mal mit dem Kärcher dem Fassaden-Schmutz zu leibe rücken würde, könne sich der Eindruck verbessern, sagt er. "Schließlich handelt es sich um das "Eingangstor zu unserer Stadt", argumentiert er.

"Eine prima Idee", sagt Brigitte Wessel vom Immobilienmanagement. Und auch der zuständige Dezernent Ulrich Schwab-Bachmann lobt das bürgerschaftliche Engagement. Grundsätzlich steht Schwab-Bachmann den Änderungswünschen positiv gegenüber. Auch Bernd Herrmann und Udo Kampschulte vom Arbeitskreis Tourismus in Erkrath (AkTiE) haben sich Gedanken gemacht. Allerding müsse man als erstes die Urheberrechte an der Halle prüfen. Wenn der Architekt keine Veränderung der Optik zulasse, könne man nichts machen, sagt Schwab-Bachmann. Auch die AkTiE-Aktionisten stört wie Grope die düstere Front. Öffentlich verraten, wollen sie ihre Ideen noch nicht. "Es kann jedoch sein, dass die Bürger noch in diesem Jahr eine Überraschung erleben", sagt Herrmann. Fest steht für Kampschulte und Herrmann, dass der Stadtsäckel nicht belastet werden darf.

Mal eben einen Topf Farbe im Baumarkt holen und loslegen, das geht aber nicht. "Da müssen Fachleute ran", sagt Wessel. Das Gebäude muss eingerüstet werden, damit die Handwerker den Metall-Untergrund bearbeiten und Farbe aufbringen können. "Und jeder Anstrich muss alle paar Jahre aufgefrischt werden - das sind Folgekosten, die man sehen muss", sagt Wessel.

Darüber hinaus müssen alle Aufträge ab 10 000 Euro öffentlich ausgeschrieben werden. Das heißt: Einsatz städtischen Personals, das Ausschreiben und die Angebote prüfen muss. Zusätzliches Geld könne die Stadt so gut wie gar nicht lockermachen, betont Wessel. "Das müsste ich ja bei Kindergärten oder Schulen wegnehmen. Und das wäre unverantwortlich."

Dennoch sieht Schwab-Bachmann nicht komplett schwarz für eine farbigere Stadthalle - sofern die Bürger sich einsetzen. Und wo man schon einmal bei Thema "Eingangstor der Stadt" ist, spricht Grope auch die der Stadthalle gegenüberliegende Villa auf dem Pose Marré-Gelände an: Sie könnte mit ein bisschen Fassadenpflege einen besseren Eindruck machen, zumindest bis eine endgültige Lösung gefunden sei, sagt er.

(RP)
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